Obstbauern, Winzer, Milchviehhalter und auch Gartenbauer, Fuhrunternehmer sowie Handwerker haben an einem kilometerlangen Korso quer durch Lindau teilgenommen. Auf ihren Plakaten war unter anderem zu lesen: "Stoppt die Bürokratie", oder "Und du bist zufrieden mit dieser Regierung?", "Wir halten zusammen", "Landwirtschaft ist bunt nicht braun" , "Rindviecher auf die Weide, nicht in die Politik". Auch aus dem Nachbarland kam Solidarität: Einige Landwirte hatten die österreichische Fahne vor ihre Traktoren gespannt.
Kundgebung in Hergatz
"Die Entschlossenheit – und das sieht man hier ganz deutlich – ist massiv", sagte Obstbauer Andreas Willhalm. Der Vorsitzende des Lindauer Kreisbauernverbandes (BBV), Ralf Arnold, forderte die Rücknahme aller geplanten Streichungen von bisherigen Subventionen für die Landwirte durch die Regierung. Von der Polizei begleitet, rollte der Treck durch Lindau und weiter in Richtung Westallgäu, wo am Mittag in Hergatz eine Kundgebung stattgefunden hat.
Mahnfeuer sollen brennen
Um die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten, hatte es am Morgen eine ausführliche Besprechung zwischen den Veranstaltern und der Polizei gegeben. So sollten Traktoren nicht langsamer als 15 - 20 Kilometer in der Stunde fahren. Auch sollten nicht komplett alle Fahrzeuge des Konvois auf die Lindauer Insel fahren, wo die Straßen teils sehr eng sind. Die Polizei sprach von einer großen Kooperationsbereitschaft der Landwirte. Die kündigten an, ihren Protest fortsetzen zu wollen.
Am Wochenende sollen zahlreiche Mahnfeuer brennen. Rund 200 Landwirtinnen und Landwirte aus den Landkreisen Lindau und dem Oberallgäu wollen dann zu einer großen Kundgebung am Montag in Berlin fahren.
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