Am Dutzendteich in Nürnberg ist das Wasser abgelassen worden – und zum Vorschein kommt eine Fliegerbombe. Die 75 Kilo schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Mittwochmorgen durch Zufall auf dem schlammigen Grund des Sees entdeckt worden.
Rund um den See wurde evakuiert
Der Fundort befand sich etwa 50 Meter nordöstlich vom Serenadenhof mitten im Dutzendteich. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften und Sprengstoffexperten war vor Ort. Um kurz nach 16 Uhr war die Bombe entschärft.
Die Evakuierungsmaßnahmen rund um den See waren um kurz vor 15 Uhr abgeschlossen. Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes waren etwa 1.000 Personen betroffen. 14 Personen seien aufgrund einer Mobilitätseinschränkung durch Krankentransport- oder Rettungswagen in Sicherheit gebracht worden. Laut BRK befinden sich etwa 75 Personen in der alten Bertold Brecht-Schule, in der die Nürnberger Hilfsorganisationen eine Betreuungsstelle eingerichtet haben. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände blieb nach Angaben der Stadt Nürnberg aus Sicherheitsgründen geschlossen. Das Doku-Zentrum befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Fundortes.
THW baute Weg zur Bombe
Bombenexperten waren vor Ort, um die 75-Kilo-Bombe zu begutachten und zu entschärfen. Damit sie sicher zum Fundort der Bombe gelangen konnten, hatte das Technische Hilfswerk (THW) einen Zugangsweg aus Pontons und Schwerlastplatten errichtet. 50 Meter müssten auf diese Weise überbrückt werden, heißt es. Die Freiwillige Feuerwehr Nürnberg überwachte die Arbeiten mithilfe einer Drohne.
Knapp eine Stunde dauerte es, bis Sprengmeister Michael Weiß und seine beiden Kollegen Sebastian Kraatz und Claudio Lindschun Entwarnung geben konnten: Um 16.04 Uhr war die Bombe entschärft. Die Schwierigkeit sei diesmal vor allem gewesen, zu der Bombe hinzukommen, "ich bin ja keine Ente", sagte Sprengmeister Weiß im BR-Interview.
Newsletter der Stadt informierte
Rund um den Dutzendteich war ein Evakuierungsradius von 350 Metern festgelegt worden. Neben dem Dokumentationszentrum befinden sich die Kongresshalle, das Max-Morlock-Stadion und die Arena Nürnberg Versicherung in unmittelbarer Nähe. Allerdings waren – wie die Stadt auf ihrem offiziellen Newsletter zum Bombenfund (externer Link) mitteilte – nicht alle Bereiche von der Evakuierung betroffen: Die Arena Nürnberger Versicherung und der Zirkus Flic Flac mussten nicht evakuiert werden. Entgegen einer ersten Meldung war auch das Max-Morlock-Stadion nicht betroffen. Rund um den Dutzendteich kam es wegen mehrerer Streckensperrungen zu Verkehrsbehinderungen.
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