In Fürth soll in Zukunft Solarstrom von einem denkmalgeschützten Kirchendach kommen. Das teilte die Stadt Fürth zusammen mit der Kirchengemeinde St. Michael mit. Möglich ist dies durch eine Änderung des bayerischen Denkmalschutzgesetzes im vergangenen Jahr. Geplant sind spezielle Photovoltaik-Module, die sich farblich nicht vom Dach der Michaeliskirche unterscheiden.
Strom übers ganze Jahr
Die Planungen seien sehr zurückhaltend, betont Pfarrer Jörg Sichelstiel. So werde auch nur ein Teil des Kirchendaches mit Photovoltaik-Modulen bestückt. Weitere Module werden auf dem benachbarten Kindergarten angebracht. Die Anlagen werden dann vernetzt, sodass auf insgesamt rund 140 Quadratmetern Strom erzeugt werden kann. Auch ein Stromspeicher ist in Planung. So könne der Strombedarf der Kirche und des Kindergartens übers ganze Jahr gedeckt werden, sagt Sichelstiel.
Hoffnung auf weitere Projekte
Das Projekt soll auch in die umliegenden Stadtteile ausstrahlen, betont Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD). "Die Stadt Fürth hat über 2.000 Baudenkmäler. Das ist die höchste Denkmaldichte in Bayern. Zugleich haben wir auch den Anspruch Solarstadt zu sein. Das ist bislang schwer kompatibel gewesen. Und jetzt wagen wir uns an eins der herausragenden Gebäude der Stadt – die über 900 Jahre alte Michaeliskirche", so Jung.
Auch in anderen Städten in Franken kommt der Strom vom Kirchendach – etwa in Nürnberg. Dort entstand in diesem Jahr mit 800 Quadratmetern Bayerns bislang größte Photovoltaikanlage auf einem Kirchendach.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!