Zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod einer 53 Jahre alten Deutschen an der italienischen Mittelmeerküste ist deren Lebensgefährte festgenommen worden. Der 62-jährige Deutsche steht unter Verdacht, Mitte Oktober seine Partnerin getötet zu haben, wie die Polizei mitteilte. Die Leiche der Frau war halb nackt und teilweise verbrannt unweit des gemeinsamen Hauses nahe des süditalienischen Hafenstädtchens Castellabate entdeckt worden.
Tatverdächtiger offenbar auf Videoaufnahmen zu sehen
Wie die Ermittler nun bei einer Pressekonferenz berichteten, wurde die Frau am 15. Oktober mit einem stumpfen Gegenstand angegriffen. Bei der Obduktion wurde ein Schädelbruch festgestellt, zudem mehrere Verletzungen am Hals und Becken.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau bereits tot war, als die Leiche in Brand gesteckt wurde. Die Ermittler kamen ihrem Lebensgefährten durch Aufnahmen von Videoüberwachungskameras auf die Spur.
Lebensgefährte nach Verhör im Oktober auf freiem Fuß
Die beiden Deutschen - eigentlich aus dem Raum Augsburg - lebten seit mehreren Jahren in Italien. Das auch bei Urlaubern beliebte Städtchen Castellabate liegt etwa 130 Kilometer südlich von Neapel.
Der Mann hatte seine Lebensgefährtin im Oktober selbst als vermisst gemeldet. Angeblich ging sie vormittags aus dem Haus, während er selbst geschlafen habe. Die Leiche wurde dann in einem Waldstück nur etwa 150 Meter von dem Haus gefunden, das sich das Paar gekauft hatte.
Der Lebensgefährte war damals von der Polizei mithilfe eines Übersetzers stundenlang verhört worden. Er kam nach einer Nacht auf der Wache frei, ohne dass gegen ihn Vorwürfe erhoben wurden.
Verdächtiger nimmt an Gedenkveranstaltung teil
Nach einem Bericht der Tageszeitung "La Repubblica" nahm der Verdächtige noch am Wochenende an der Aufstellung einer sogenannten roten Bank zum Gedenken an seine Lebensgefährtin teil. Mit solchen Bänken wird in Italien versucht, auf die Misshandlung von Frauen aufmerksam zu machen, vor allem auch in Beziehungen. Häufig stehen darauf Telefonnummern mit Stellen, an die sich Frauen in Not wenden können.
- Zum Artikel: Femizide - Warum Männer ihre Frauen töten
Mit Informationen von dpa.
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