Beim Silizium-Hersteller RW Silicium in Pocking im Landkreis Passau ist die Produktion weiterhin unterbrochen. Wegen der hohen Strompreise stehe das Werk mit rund 120 Arbeitsplätzen seit Anfang Januar still, sagte Prokurist Roland Schmalhofer am Mittwoch dem BR. Es sei unklar, wann die vier Öfen, in denen mit elektrischem Strom Silizium produziert wird, wieder in Betrieb gehen.
Silizium für Mikrochips und Photovoltaikanlagen
Das Unternehmen in Pocking ist nach eigenen Angaben Deutschlands einziger Hersteller von metallurgischem Silizium und verarbeitet Quarz aus dem Bayerischen Wald, Tschechien und Österreich.
Silizium wird aus Quarz durch Zuführung von Energie und Kohlenstoff gewonnen und ist für die Herstellung von Photovoltaikanlagen und Mikrochips wichtig. Die Jahresproduktion betrug in der Vergangenheit rund 30.000 Tonnen.
Herstellung kostet das Dreifache des Marktpreises
Für eine Tonne Silizium sind etwa 15.000 Kilowattstunden Strom notwendig. Durch die höheren Strompreise von etwa 50 Cent pro Kilowattstunde wäre das Unternehmen auf einen Herstellungspreis von rund 11.000 Euro pro Tonne gekommen.
Der derzeitige Marktpreis liegt aber nach Unternehmensangaben bei etwa 3.700 Euro pro Tonne, weil Silizium in Ländern wie China wesentlich billiger produziert werden kann. Größter Abnehmer des Siliziums aus Pocking war bisher Wacker Chemie in Burghausen.
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