Aufnahme aus dem Gerichtssaal im Landgericht Ingolstadt.
Bildrechte: BR/Susanne Pfaller
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Der Doppelgängerinnen-Mordprozess vor dem Landgericht Ingolstadt verzögert sich.

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Doppelgängerinnen-Mordprozess: LKA muss nachbessern

Doppelgängerinnen-Mordprozess: LKA muss nachbessern

Der Doppelgängerinnen-Mordprozess vor dem Landgericht Ingolstadt verzögert sich – mal wieder. Grund: Das Landeskriminalamt muss nachbessern. Das von ihm angefertigte Gutachten zu zwei Beweisstücken in diesem Verfahren hat große Lücken.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Der Prozess um den sogenannten Doppelgängerinnen-Mord zieht sich weiter in die Länge. Der Grund ist diesmal ein unvollständiges Gutachten des Landeskriminalamtes (LKA) zu Fingerabdrücken und DNA-Spuren auf einem Beweisstück. Hier muss das LKA noch weitere Untersuchungen nachliefern. Das eigentlich angesetzte Plädoyer der Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Ingolstadt wurde verschoben.

Finderabdrücke auf Briefen - LKA muss nochmal ran

Welche Fingerabdrücke finden sich auf den beiden sogenannten "magischen Briefen"? Und welche DNA-Spuren finden sich auf diesen beiden Beweisstücken, die die Ermittler nach der Bluttat im Sommer vor zwei Jahren im Auto der Angeklagten gefunden haben? Darüber sollte ein LKA-Gutachten bereits in der vergangenen Woche im Detail Aufschluss geben. Doch der dazu gehörte Kriminalbeamte blieb viele Antworten schuldig. Nun kommt das Thema am heutigen Dienstag erneut auf den Tisch.

Kritik am LKA: Keine DNA-Tests

Der Beamte konnte beim vergangenen Verhandlungstag nur sagen, dass die Sachverständigen auf den beiden Briefen keine vollständigen Fingerabdrücke der Angeklagten entdeckt haben. Die vielen verwischten und unscharfen Fingerabdrücke auf den beiden Briefen hatte das LKA nicht untersucht, ebenso wenig hatte es nach DNA-Spuren gesucht, obwohl das Gericht dafür einen klaren Auftrag erteilt hatte.

"Magische" Briefe mit Bezug zum irakischen Kulturkreis

Die Briefe sollen klären helfen, warum im Sommer vor zwei Jahren eine junge Frau aus Baden-Württemberg mit über 50 Messerstichen umgebracht worden war. Weil die Tote der Angeklagten sehr ähnlich sieht, erhielt das Verfahren den Namen "Doppelgängerinnen-Mord".

Für den sogenannten Doppelgängerinnen-Mord verantworten sich seit Jahresbeginn ein Mann und eine Frau, beide Mitte 20, beide bis zur Bluttat wohnhaft in Ingolstadt.

Angeklagte suchte nach Magier

Dass die Angeklagte im Vorfeld der Bluttat nach einem Magier gesucht hatte, ist belegt. Über die Sozialen Medien hat die Deutsch-Irakerin im Vorfeld der Tat gezielt nach einer Frau gesucht, die ihr ähnlich sieht – und diese auch in Baden-Württemberg gefunden.

Die Verteidiger ihres Mitangeklagten konstruieren daraus ein Tatmotiv. Sie gehen davon aus, dass die Angeklagte ihre Doppelgängerin für einen Liebeszauber opfern wollte. Während die Angeklagte sich wiederholt im Verfahren geäußert hat und alle Tathandlungen ihrem Mitangeklagten zuschiebt, schweigt dieser.

Plädoyer der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft hält die These vom Menschenopfer für absurd. Ihre Sicht der Dinge werden die Ankläger bei ihrem Plädoyer darlegen. Dieses ist für den heutigen Dienstag geplant – sobald das Gericht die Beweisaufnahme abschließt.

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