Beim Münchner Oktoberfest wurde dieses Jahr kein neues Rekordergebnis erzielt: 6,7 Millionen Besucher und Besucherinnen werden nach Angaben der Festleitung am Ende dagewesen sein. In der ersten "Halbzeit" waren laut Festleitung 3,6 Millionen Besucher da, und die Wiesn war damit auf Rekordkurs.
Im vergangenen Jahr waren es 7,2 Millionen Besucher gewesen – 2023 dauerte das Oktoberfest allerdings auch zwei Tage länger als üblich. Zuvor war die Sieben-Millionen-Marke bereits in den Jahren 1984 und 1985 geknackt worden. Auf der Oidn Wiesn waren heuer 430.000 Besucher.
Wiesn-Chef: Friedliches und entspanntes Oktoberfest
Es sei ein sehr friedliches und entspanntes Oktoberfest gewesen, resümiert Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU). Das in Folge des Anschlags von Solingen verschärfte Sicherheitskonzept habe "exzellent funktioniert".
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verwies auf die verstärkten Zugangskontrollen, die ausgeweitete Videoüberwachung und die hohe Präsenz an Sicherheitskräften. "Der Spagat zwischen hohem Sicherheitsniveau und ausgelassenem Feiern ist hervorragend gelungen", sagte der CSU-Politiker.
Münchner Polizei verzeichnet weniger Straftaten
Laut Münchner Polizei gab es zwar mehr Einsätze (1.764) als in den vergangenen Jahren, aber dafür weniger Straftaten: Insgesamt ist es zu 706 Delikten auf dem Oktoberfest gekommen, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund 24 Prozent. Zu den meisten Fällen zählen Körperverletzungen.
Weniger medizinische Einsätze als im Vorjahr
Die Aicher Ambulanz, die auf dem Oktoberfest für alle medizinischen Angelegenheiten zuständig ist, verzeichnete so wenig Fälle wie zuletzt 2018. Insgesamt wurden heuer 5.346 Menschen medizinisch versorgt, das ist ein Rückgang von rund 29 Prozent (2023: 7.620). In einem Drittel der Fälle ging es um Intoxikationen, meist durch Alkohol. Der höchste gemessene Alkoholwert lag bei 3,78 Promille.
Am vorletzten Wiesn-Tag ist es zu einem Todesfall gekommen. Ein 50-jähriger Tourist aus Italien ist im Weinzelt "aus dem Stand aus unersichtlichem Grund" zusammengebrochen und im Anschluss in einer Münchner Klinik gestorben. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt.
Im Video: BR24live mit der Wiesn-Bilanz 2024
Gäste waren konsumfreudig: Mehr Speisen wurden gekauft
Das Wetter war diesmal, besonders in der zweiten Hälfte, recht durchwachsen. Die Zelte waren trotzdem meist voll und die Gäste seien auch konsumfreudig gewesen, sagt Wirtesprecher Peter Inselkammer. Sie tranken sieben Millionen Liter Bier. Es wurden neun Prozent mehr Speisen verkauft. Renner war erneut das klassische Hendl.
Trotz fröhlicher Feierei hat es dieses Jahr laut Wiesn-Chef Baumgärtner kein Lied auf Platz 1 geschafft, es gab keinen Wiesn-Hit 2024. Im Fundbüro sind vor allem Geldbeutel, Bankkarten und Damenschuhe abgegeben worden. Zu den kuriosen Fundstücken gehören Lederhosenträger, Eheringe und Knirschschienen.
So werden die Wiesn-Besucherzahlen ermittelt
Die Festleitung kann freilich nicht jeden Gast einzeln registrieren, die Zählung der Besucherscharen ist komplex. Es fließen Hochrechnungen und ein Teil der Aufgabe besteht in tatsächlichem Zählen ein. Je nach Dichte des Besucherstromes und der Belegung der Zelte wendet das Wirtschaftsreferat zur Ermittlung der täglichen Besucherzahl einen Belegungsfaktor von eins bis drei an. Dieser Faktor wird geschätzt und beruht auf der Erfahrung der Experten.
Zur Überprüfung der Schätzwerte werden weitere Parameter einbezogen, etwa die Menge des konsumierten Bieres und der Verbrauch von Strom, Gas und Wasser. Als ein Indikator für den Anteil der ausländischen Besucher dient unter anderem der Geschäftsverlauf an den Souvenirständen. Zudem kann die Festleitung auf anonymisierte Mobilfunkdaten zugreifen, woraus sich ein recht genaues Bild ergibt.
Oktoberfest dauert noch bis Mitternacht
Der Endspurt beim Oktoberfest wurde mit dem traditionellen Böllerschießen am Sonntagmittag eingeleitet. Kurz vor Mitternacht ist das Oktoberfest 2024 dann Geschichte.
Im Audio: So war die Wiesn 2024
Mit Informationen von dpa
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