Tausende Biker verbrachten das Wochenende mit ihren heißen Öfen im Bayerischen Wald. Bei Thurmansbang im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau fand das 67. Elefantentreffen statt – mit Motorradfahrern aus ganz Europa. Laut Veranstalter, dem Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM), hatten sich ab Donnerstag über 4.000 Biker auf dem Gelände in Loh eingefunden und ihre Zelte aufgeschlagen.
Elefantentreffen – ein Lebensgefühl
Die Biker - viele von ihnen sind jedes Jahr im "Hexenkessel" von Loh - schwören auf die ganz besondere Atmosphäre: Zelte, Lagerfeuer, familiäre Verbundenheit, Biertrinken, Nichtstun und nur Ratschen – das Elefantentreffen sei ein Lebensgefühl, hört man nicht selten. Der Verband schreibt auf seiner Homepage: "Es versteht sich von selbst, dass das Elefantentreffen kein Festzelt mit Livemusik oder andere Animation braucht."
Bei dem von Donnerstag bis Sonntag dauernden Treffen wurden auch Pokale verliehen, unter anderem für den schönsten Motorrad-Eigenbau, für den ältesten Teilnehmer (Jahrgang 1942) und für die weiteste Anreise. Ausgezeichnet für die weiteste Anreise wurde ein Teilnehmer aus Nordschottland, der über Polen, Slowakei und Österreich angereist ist und 3317 Kilometer zurückgelegt hat.
Insgesamt positive Bilanz, aber zwei Unfälle
Das Organisationsteam zieht eine ebenso positive Bilanz wie viele Teilnehmer, die auch im nächsten Jahr wieder zum weltweit ältesten Wintertreffen von Motorradfahren kommen wollen.
Allerdings hat es auf dem Veranstaltungsgelände auch zwei Unfälle gegeben. Ein 29-jähriger Motorradfahrer ist laut Polizei mit seinem Motorrad auf dem Gelände herumgefahren und ohne Fremdverschulden gestürzt. Er zog sich schwere Verletzungen zu und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ein weiterer Fahrer ist laut Polizei mit seinem Motorrad mit Beiwagen an einer Gruppe vorbeigefahren und hat dabei einen 62-jährigen Fußgänger touchiert und verletzt. Gegen den Fahrer wird ermittelt.
Wetter? Egal
Nieselregen machte das Treffen anfangs zu einer schlammigen Angelegenheit, teilte der Vorsitzende des BVDM, Michael Lenzen, mit. Das Wetter ist den hartgesottenen Motorradfahrern aber egal. "Et kütt wie et kütt – würde der Rheinländer sagen", so ein BVDM-Sprecher zum BR. Ab Freitag wurde das Wetter aber besser. Am Samstag und Sonntag dann viel Sonnenschein, aber kalt.
Bikertreffen mit Geschichte
Nach Angaben des BVDM ist es das weltweit älteste Biker-Wintertreffen. Der Name geht auf die legendären Zündapp KS 601-Gespanne zurück, die auch "Grüne Elefanten" genannt wurden und dessen Fahrer sich bereits in den 1950er Jahren im Winter getroffen haben. Damals noch in der Nähe von Stuttgart, später am Nürburg- und am Salzburgring.
Heuer fand das dreitägige Meeting zum 67. Mal statt, zum 35. Mal im Landkreis Freyung-Grafenau. Die Teilnehmer kommen erfahrungsgemäß aus ganz Europa. Besonders stark vertreten waren in den letzten Jahren Italien, Großbritannien, Tschechien und Spanien.
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