Die Nachricht kommt nicht überraschend: Der Autozulieferer ElringKlinger stellt die Produktion am Standort im mittelfränkischen Langenzenn ein. Wie die Gewerkschaft IG Metall Westmittelfranken mitteilt, sind von der Schließung 150 Arbeitsplätze betroffen. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Verhandlungen zur Rettung des Standorts gegeben, begleitet von Protesten der Mitarbeitenden vor Ort.
Betriebsrat von ElringKlinger ist spürbar sauer
Der Betriebsratsvorsitzende Markus Pemsel meint, dass die Enttäuschung und Wut der Beschäftigten groß sein werde. "Jahrelang haben wir Sonderschichten gefahren, haben unsere Wochenenden geopfert, um jetzt kalt abserviert zu werden", wird Pemsel zitiert. Laut Jan Körper, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Westmittelfranken, habe die Arbeitgeberseite ein "seriöses und belastbares Fortführungskonzept" abgelehnt. Beschäftigte und ihre Interessensvertretungen hätten damit "bei wirtschaftlichen Angelegenheiten faktisch keine Mitbestimmung", so Körper weiter. Laut ElringKlinger sei nach der Beurteilung von Gutachten die Schließung der richtige Schritt. Wie es für die 150 Beschäftigten in Langenzenn weitergeht, ist noch unklar. Als nächstes wolle das Unternehmen einen Interessenausgleich und Sozialplan mit den Arbeitnehmervertretern aushandeln.
Auftragsrückgang als Grund für Schließung
Schon vor Monaten hatte der Autozulieferer den Auftragsrückgang im Bereich der Verbrennermotoren für die geplante Schließung des Werks in Langenzenn verantwortlich gemacht. Auf BR-Anfrage teilte das Unternehmen im Dezember des vergangenen Jahres mit, dass sich der Wettbewerb im Bereich der Abschirmtechnik "noch einmal spürbar verschärft" habe. Daher werden "wesentliche Betriebsteile des Standorts Langenzenn schrittweise stillgelegt werden".
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