Ein beschädigtes Auto steht vor einem Einsatzwagen des Bayerischen Roten Kreuzes auf der A9 bei Denkendorf
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Bei einem Glätteunfall auf der A9 bei Denkendorf sind am Mittwochabend zwei Personen verletzt worden.

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Erste Hilfe bei Verkehrsunfall: So verhalten Sie sich richtig

Erste Hilfe bei Verkehrsunfall: So verhalten Sie sich richtig

Bei einem Unfall auf der A9 bei Denkendorf sind am Mittwoch zwei Menschen verletzt worden. Engagierte Ersthelfer griffen ein, doch viele Autos waren bereits vorbeigefahren. Unterlassene Hilfeleistung ist eine Straftat. Wie verhält man sich richtig?

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Auf der A9 in Höhe Denkendorf (Lkr. Eichstätt) ist am Mittwochabend in Fahrtrichtung Nürnberg ein Auto auf ein anderes geprallt - vermutlich aufgrund der Straßenglätte. Wie es zu dem Unfall kam, muss die Polizei noch ermitteln. Eine Person wurde schwer verletzt, eine andere leicht. Thomas Bauderer hielt zusammen mit seiner Frau an und leistete Erste Hilfe. Zuvor seien viele Autos einfach vorbeigefahren, erzählt er.

Keiner der Vorbeifahrenden habe kontrolliert, ob sich in den Fahrzeugen noch Verletzte befinden, berichtet der Ersthelfer. Eines der verunglückten Autos habe sogar gequalmt. "Du weißt ja nicht, ob das zu brennen anfängt", sagt Bauderer, der sich mit seiner Frau um die beiden Verletzten kümmerte, bis Rettungswagen und Feuerwehr am Unfallort eintrafen.

Unterlassene Hilfeleistung ist eine Straftat

Grundsätzlich ist unterlassene Hilfeleistung ein Straftatbestand. Der ADAC erklärt auf Anfrage des BR: Was zumutbar sei, hänge immer von der jeweiligen Situation ab. Gerade auf der Autobahn könne man schließlich nicht immer sicher anhalten. "Das Minimalste, was man aber immer machen kann, ist, die Rettungskräfte zu rufen", teilt ADAC-Sprecher Alexander Schnaars mit. Andernfalls wäre es unterlassene Hilfeleistung. Geahndet würde diese, wenn es zur Anzeige kommt.

"Jeder Mensch ist angehalten, in einer Notfallsituation Erste Hilfe zu leisten", sagt auch Sohrab Taheri-Sohi, Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Viele hätten eine Hemmschwelle, in einer Notfallsituation einzugreifen. Oft sei es die Angst, etwas falsch zu machen. Aus der Tatsache, dass viele Autofahrerinnen und Autofahrer nicht anhalten, könne man aber nicht unbedingt schließen, dass niemand helfe. Oft gingen zu einem Verkehrsunfall bis zu 20 oder 30 Notrufe ein. "Auch das ist Hilfe", macht Taheri-Sohi klar.

Ersthelfer sollten sich nie selbst in Gefahr bringen

Die Entscheidung anzuhalten, müsse man in der Regel innerhalb von Millisekunden treffen. Kann das plötzliche Abbremsen oder Abbiegen einen weiteren Unfall provozieren? Fragen, die laut Taheri-Sohi abgewogen werden müssen.

Generell gilt: Ersthelferinnen und Ersthelfer sollten sich niemals selbst in Gefahr bringen. Gerade die Autobahn sei ein Gefahrenherd, sagt der BRK-Sprecher. Immer wieder komme es vor, dass sich Helfer nur auf die Notfallsituation fokussierten und über die Straße rennen würden. Dabei sei größte Vorsicht geboten. Unerlässlich sei es etwa, den Warnblinker anzuschalten, eine Warnweste anzuziehen und dann im Idealfall hinter der Leitplanke zum Unfallort zurückzugehen. Währenddessen könnten Ersthelfer idealerweise schon die genaue Position des Unfallorts ermitteln und den Notruf wählen.

Person ansprechen und weitere Fahrer zum Helfen auffordern

Anschließend sollten Ersthelfer die verunglückte Person ansprechen, berühren und einschätzen, wie es ihr geht. Wichtig sei auch, auf sich aufmerksam zu machen, weitere Autos zum Anhalten zu bringen oder umstehende Personen anzusprechen, um dem oder der Verunglückten gemeinsam zu helfen.

Um im Ernstfall zu wissen, wie man helfen kann, rät Sohrab Taheri-Sohi dringend dazu, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig in einem Kurs aufzufrischen.

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