Ein 79-jähriger Patient stirbt im Juli 2022 im Kelheimer Krankenhaus. Es besteht der Verdacht, dass ein 49 Jahre alter Ex-Oberarzt dafür verantwortlich ist.
Medikamente abgesetzt und Morphin verabreicht
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat jetzt Anklage gegen den Mann erhoben. Der Mediziner soll dem Patienten ohne medizinische Veranlassung ein Morphin verabreicht und ihn so getötet haben, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom Donnerstag.
Die bisherigen Medikamente hatte der Arzt demnach zuvor abgesetzt. Die Behörde wirft dem 49-Jährigen heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen vor.
Widersprüchliche Gutachten
Entscheidend dürften in dem Verfahren die Gutachten von Experten sein. Dabei geht es um die Frage, ob es richtig war, die Behandlung umzustellen. Ein rechtsmedizinisches Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München verneint das.
Vom Angeschuldigten beauftragte Sachverständige kommen zum gegenteiligen Ergebnis. Der Arzt selbst gab während der Ermittlungen an, sich nicht an den konkreten Fall erinnern zu können. Nun muss das Landgericht Regensburg über die Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung entscheiden.
Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung
In der Zwischenzeit wird weiter gegen den Ex-Oberarzt ermittelt. Dabei geht es auch um den Tod einer Krankenschwester in dem Kelheimer Krankenhaus. Diese wurde im Dezember 2021 tot in der Notaufnahme gefunden. Der Ex-Arzt steht unter Verdacht. Gegen ihn wird in diesem Fall wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
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