Die Flüssigkeitenregeln für das Handgepäck am Flughafen München bleiben streng. Zwar sollten sie eigentlich im April an den meisten Kontrollspuren gelockert werden. Aber dieser Plan geht nun nicht auf. Die Gründe liegen im Ausland.
Behälter nur bis 100 Milliliter
Die Bestimmung, um die es geht, war 2006 zur Terrorabwehr eingeführt worden. Sie soll verhindern, dass im Handgepäck Flüssigsprengstoff transportiert wird. In den Rucksäcken und Taschen, die Passagiere in die Kabine mitnehmen wollen, waren seitdem nur Behälter bis 100 Milliliter erlaubt – etwa für Shampoo oder Sonnencreme.
Ab April 2024 gab es aber eine Ausnahmeregelung: Auch größere Behälter sind zulässig, wenn das entsprechende Gepäck in einer Kontrollspur mit einem hochmodernen CT-Scanner durchleuchtet wird, der Flüssigkeiten auch gleich automatisch auf mögliche Sprengstoffe untersucht. Die EU-Kommission hat dann aber im Herbst einen Rückzieher gemacht. Die Ausnahmeregelung wurde aufgehoben.
Beschränkungen bis zum Sommer
Das traf nicht nur deutsche Flughäfen wie den in München, wo derzeit alle Kontrollspuren nach und nach auf die neuen Scanner umgestellt werden. Diese werden zum Beispiel auch in Rom, Amsterdam und London eingesetzt. Nach Medienberichten hatte es bei der EU aber Zweifel an der Zuverlässigkeit solcher Geräte gegeben. Auch von technischen Mängeln bei bestimmten Baureihen eines Herstellers war die Rede. Details wurden nicht genannt.
Die Probleme seien jedenfalls nicht am Flughafen München, sondern "ganz woanders" aufgetreten, sagt Jan-Henrik Andersson von der Geschäftsführung. Die Erwartung, dass sie bis April gelöst sind, hat sich nun nicht erfüllt. Passagiere müssten die Flüssigkeitenbeschränkungen deshalb "noch ein paar Wochen oder Monate erdulden", bedauert Andersson. Man werde aber "den Bann sofort wieder aufheben", sobald die nötige Freigabe vorliege.
Kontrollen werden schneller
Einstweilen gilt weiter die 100-Milliliter-Regelung an allen Kontrollspuren – egal ob mit CT-Scanner oder mit herkömmlichen Geräten. Wer unbedingt größere Flaschen oder Behälter mitnehmen will, muss sich wie bisher behelfen: Man kann solche Sachen einfach mit dem normalen Koffer beim Einchecken abgeben.
Die neuen CT-Scanner machen die Handgepäck-Kontrollen unterdessen nicht nur sicherer, sondern auch effizienter und schneller. Im Terminal 1 wird es noch bis Ende 2026 dauern, bis alle Kontrollspuren entsprechend ausgestattet sind. Im Terminal 2 soll die Modernisierung am 7. April abgeschlossen sein – rechtzeitig zu den Osterferien und kurz nach Inkrafttreten des Sommerflugplans.
A 380 öfter im Erdinger Moos
Mit dem Sommerflugplan wird künftig übrigens auch noch öfter das größte Passagierflugzeug der Welt am Flughafen München zu sehen sein. Denn nun sind alle acht Airbusse A 380 der Lufthansa in München stationiert. Die Airline wird damit täglich nach Boston, New York, Los Angeles, Washington und Delhi fliegen, wie Flughafenchef Jost Lammers berichtet. Ab 30. April komme dann auch noch Denver dazu.
Bei der Lufthansa war die Zukunft dieses Flugzeug-Typs wegen der coronabedingten Einbrüche lange ungewiss gewesen. Drei Jahre lang hatte die Airline bei Flügen von und nach München ganz auf den A 380 verzichtet. Erst im April 2023 hat sich das wieder geändert. Ganz verschwunden war der Super-Jumbo am Flughafen München aber auch davor nicht: Die "Emirates", die staatliche Fluggesellschaft des Emirats Dubai, hatte ihn weiter eingesetzt und tut dies nach wie vor.
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