Im wahrsten Sinne des Wortes "plakativ" müsse solch ein Entwurf sein, um die Leute sofort anzusprechen, emotional wie künstlerisch. Sara-Aliena habe das mit ihrem Bild perfekt umgesetzt. Kunstlehrerin Carmen Ehorn-Feser findet lobende Worte für ihre Schülerin. Mehrere Wochen hat die Klasse 6b des Herder-Gymnasiums Forchheim an ihren Bildern gemalt. Wie kann ein Friedensplakat in kriegerischen Zeiten aussehen?
Wettbewerb des Lions Club International
Im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs des Lions Clubs wurde nach den kreativsten Friedensplakatentwürfen gesucht. Saras Interpretation des abstrakten Themas hat sich bundesweit durchgesetzt. Und so sieht es aus: Ein gesichtsloses Mädchen schaukelt, nur in Konturen angedeutet, aus dem Dunklen hinein in eine hellere, positive Zukunft. In bunten Wasserfarben, mit strahlenden Farbübergängen, hat die Sechstklässlerin festgehalten, was viele Menschen aktuell beschäftigt: die Hoffnung auf Frieden.
Die Hoffnung sieht, dass es trotz Dunkelheit Licht gibt – diese Redewendung hat mich inspiriert! Sara-Aliena Taut
600.000 Plakate im friedlichen Wettstreit
Das Plakat der Forchheimer Schülerin gewinnt auf verschiedenen Wettbewerbsebenen. Erst lokal, dann bundesweit. Nun ist das Original unterwegs von Forchheim nach Melbourne in Australien zum internationalen Vergleich. Weltweit haben mehr als 600.000 Kinder teilgenommen. "Mut zum Träumen" – so lautet das Motto des Friedensplakat-Wettbewerbs.
Dass derzeit nicht in allen Ländern auf der Welt Frieden herrscht, ist den Mädchen und Jungen der 6b durchaus bewusst. Mit dieser Problematik haben sie sich künstlerisch auseinandergesetzt und dabei ganz unterschiedliche Werke kreiert.
Direktor lobt Impuls für die ganze Schule
Bereits zum fünften Mal hat die Schule an dem Friedensplakat-Wettbewerb teilgenommen. Sara-Aliena Tauts Auszeichnung ist der bisher größte Erfolg. Schuldirektor Bruno Kuntke lobt Sara-Alienas prämiertes Bild und ergänzt, dass weitere Zeichnungen im Plakat-Wettbewerb hervorragend abgeschnitten hätten. "So ein kreativer Wettbewerb ist impulsgebend für die ganze Schule", so der Direktor des Herder-Gymnasiums Forchheim. Für die Kinder und Jugendlichen sei es eine wertvolle Erfahrung, dass ihre Leistungen über den Unterricht hinaus ernst genommen würden, etwas auslösen könnten.
Das Thema Frieden spielt laut Bruno Kuntke am Herder-Gymnasium permanent eine wichtige Rolle. Die Schülermitverwaltung etwa organisiere regelmäßige Friedenspausen in der Aula. Dabei tausche man sich aus, gedenke geschichtsträchtiger Tage, kreiere besinnliche Momente.
Forchheimer Plakat in Australien
Die Siegerplakate der einzelnen Länder werden im Juni im australischen Melbourne ausgestellt. Für die elfjährige Sara-Aliena ist das eine große Ehre: "Ich bin sehr, sehr glücklich und hätte das nie gedacht", strahlt die Elfjährige. Vielleicht überzeugt ihr "Traumbild" ja auch auf internationaler Ebene.
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