Die Nationalparkverwaltung will im Bayerischen Wald stark bedrohte Pilzarten [externer Link] ansiedeln. Es geht um zehn mitteuropäische Sorten: zum Beispiel um den "Duftenden Feuerschwamm". Er duftet intensiv nach Rosen. Oder auch den "Ästigen Stachelbart", der sehr filigrane Fruchtkörper ausbildet.
Ergebnis erst in zwei Jahren
Die Pilzmyzele werden dabei zuerst auf Nährböden im Labor kultiviert. Dann platziert man sie auf Holzdübel, wie man sie aus Schreinereien kennt. Mit diesen Dübeln werden dann rund 400 verschiedene Wirtsbäume – Fichten, Buchen und Tannen – im Nationalparkgebiet in Bayerisch Eisenstein und Spiegelau geimpft. Ob der Versuch klappt, weiß man erst in zwei Jahren. Dann müssten sich – wenn das Ganze erfolgreich ist – die ersten Fruchtkörper der Pilze zeigen.
Einzigartig in Mitteleuropa
Das Artenhilfsprogramm wird zusammen mit dem Lehrstuhl Ökologie der Pilze an der Uni Bayreuth durchgeführt und von der Deutschen Bundestiftung Umwelt mit rund 350.000 Euro gefördert. "Von der Bedeutung her kann man das durchaus mit der Auswilderung der Bartgeier im Nationalpark Berchtesgaden vergleichen", so der Pilzexperte im Nationalpark Bayerischer Wald, Peter Karasch.
Die Pilzarten sind alle naturschutzfachlich bedeutend. Bäume mit seltenen Pilzarten zu impfen, das wurde bisher noch nie in Mitteleuropa in dem Ausmaß ausprobiert. Man hat dazu auch noch fast keine Erfahrungen. "Wir hoffen, dass es ähnlich gut funktioniert wie bei Speisepilzen", so die Forscherin Dr. Franziska Zahn von der Uni Bayreuth. Damit gibt es schon Erfahrungen.
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