Großeinsatz am Montag für die Feuerwehren am bayerischen und hessischen Untermain. Bei den zuständigen Leitstellen gingen den ganzen Tag über Anrufe ein. Bürgerinnen und Bürger meldeten angeblichen Gasgeruch. Es gab auch entsprechende Warnmeldungen über die Apps KATWARN und NINA. Einsatzkräfte der Feuerwehr suchten stundenlang nach der Ursache, Anwohner in mehreren Gemeinden im Landkreis Aschaffenburg sollten Fenster und Türen geschlossen halten.
Am Abend dann die Entwarnung: Nach Angaben der Feuerwehr war in einem benachbarten Landkreis ein sogenanntes Odorierungsmittel ausgetreten. Dieses wird Erdgas beigemischt, um "diesem den typischen, wahrnehmbaren Geruch zu verleihen und so Leckagen frühzeitig erkennbar zu machen", wie der Aschaffenburger Kreisbrandmeister Markus Fischer mitteilte. Die Leckage sei behoben worden, allerdings könne der Geruch noch einige Stunden wahrgenommen werden, hieß es.
Gasgeruch an mehreren Orten entlang des Mains
Laut der Aschaffenburger Feuerwehr waren die Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Gasgeruch von verschiedenen Orten gekommen. Die ersten Anrufe bezogen sich auf den Bereich des Aschaffenburger Bayernhafens. Danach gingen weitere Anrufe von Gemeinden entlang des Mains ein: aus Mainaschaff, Stockstadt, Kleinostheim, Karlstein und Kahl sowie aus dem benachbarten Hessen. Dort wurden daher auch die Gasversorger der Gemeinden eingebunden, um die Leitungen zu überprüfen. Außerdem wurden Messpunkte eingerichtet, die die Luft untersuchen.
Spezialeinheit aus Mannheim half bei Ursachen-Suche
Unterstützung bekamen die unterfränkischen Einsatzkräfte am Nachmittag von Experten aus Mannheim. Die Analytische Task Force (ATF) der Mannheimer Berufsfeuerwehr ist eine Spezialeinheit zur Detektion, Identifikation und Beurteilung von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahrenlagen. Sie unterstützte die lokalen Einsatzkräfte mit hochspezialisierter Messtechnik und Expertise.
Einsatz an Grundschule: Übelkeit bei 30 Kindern
Gegen 11 Uhr rückten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst außerdem zu einem Notruf der Grundschule Kahl aus. Die meldete, dass 30 Kinder über Übelkeit und Unwohlsein klagten. Nach eingehender Untersuchung konnten alle 30 Kinder jedoch wieder in die Obhut ihrer Eltern entlassen werden. Laut Feuerwehr konnte kein Zusammenhang zwischen den aufgetretenen Symptomen der Kinder und dem Gasgeruch nachgewiesen werden. Bei Messungen im Bereich der Schule wurde kein Gefahrenstoff festgestellt.
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