Etwa 1.000 Bahnmitarbeitende im Schichtdienst streiken derzeit in Bayern, vor allem Lokführer und Zugbegleiter, sagt der bayerische GDL-Chef Uwe Böhm dem BR. Durch den Notfahrplan der Bahn sind deutlich weniger Züge im Einsatz und entsprechend ist weniger Personal erforderlich.
Viele Bahnbeschäftigte, so Böhm, bräuchten deshalb gar nicht zu streiken und sich als Gewerkschaftsmitglieder zu offenbaren. Sie seien sozusagen in Bereitschaft, "könnten im Aufenthaltsraum warten, ob sie zum Einsatz kommen, und nach Dienstende nach Hause gehen." Insgesamt sei die Streikbereitschaft bei den Kolleginnen und Kollegen dieses Mal sogar höher als im Dezember, so der Bayerische GDL-Chef. Der Ausstand soll noch bis Freitagnacht dauern.
Münchner Hauptbahnhof: Die meisten Züge fallen aus
Das eingeschränkte Zugangebot kann laut Bahn vorerst aufrechterhalten werden. Es sei wie geplant auch in Bayern Donnerstagfrüh angelaufen.
Die allermeisten Züge am Münchner Hauptbahnhof fallen allerdings weiter ganz oder teilweise aus. ICE, die nach Norden fahren, enden zum Beispiel in Aschaffenburg. Die Bahn sagt, dass sie Im Fernverkehr trotzdem etwa 20 Prozent des normalen Angebots auf die Schienen bringe. Ob aber wirklich jeder fünfte Fernzug fährt, bleibt abzuwarten.
S-Bahn München stark eingeschränkt
Bei der S-Bahn München heißt es, dass mindestens ein Stundentakt möglich sei, auf einzelnen Abschnitten soll sogar alle 40 Minuten eine Bahn fahren. Für Fahrgäste zum Münchner Flughafen empfiehlt die Bahn die Linie S1, denn die zweite Flughafenlinie S8 fährt wegen einer Baustelle nur bis Ismaning. Bei der Nürnberger S-Bahn fahren die meisten Züge annähernd im Stundentakt, so eine Bahnsprecherin.
Privatbahnen weit weniger vom Streik betroffen
Die Privatbahnen sind weit weniger betroffen, so können zum Beispiel Alex, Go-Ahead oder die Bayerische Regiobahn fahren, weil sie nicht bestreikt werden. Aber Auswirkungen sind zu spüren, falls etwa Stellwerke nicht besetzt sind.
So kommt es derzeit im Allgäu bei der BRB zu Ausfällen zwischen Buchloe und Füssen. Die Bahn rät zum Blick auf ihre Online-Seite Bahn.de/aktuell und in die Apps. Es gilt kurzfristig zu schauen, ob ein Zug wirklich fährt und generell sei es "empfehlenswert, eine geplante Bahnfahrt an diesen Streiktagen zu verschieben." Außerdem gelten die umfangreichen Fahrgastrechte und Kulanzregelungen zum Umtausch oder der Erstattung von Tickets.
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