Der eigentlich in Nordamerika beheimatete Signalkrebs breitet sich in Bayern aus. Er ist Überträger der gefährlichen Krebspest und frisst Fisch- und Amphibienlaich von bedrohten Arten.
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Der eigentlich in Nordamerika beheimatete Signalkrebs breitet sich in Bayern aus.

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Gefährliche Signalkrebse breiten sich auch in Oberbayern aus

Gefährliche Signalkrebse breiten sich auch in Oberbayern aus

Er ist vor allem in Nordamerikas Flüssen beheimatet: der Signalkrebs. Doch er breitet sich auch hierzulande weiter aus - wie jüngst in Dorfen. Er ist Überträger der gefährlichen Krebspest und frisst Fisch- und Amphibienlaich von bedrohten Arten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die eigentlich aus Nordamerika stammenden und vor gut 100 Jahren gezielt nach Europa gebrachten Signalkrebse breiten sich auch in Oberbayern immer weiter aus. Jüngster Beleg: ein Exemplar stattlicher Größe, das in Dorfen im Isental entdeckt wurde. Mehr als 20 Zentimeter groß soll der Signalkrebs gewesen sein, über den Spaziergänger auf einem Weg an der Isen fast gestolpert wären.

Überträger der gefährlichen Krebspest

Für Experten ist es ein Beweis, dass sich die Krebsart mittlerweile auch im Landkeis Erding angesiedelt hat. Das wird aus mehreren Gründen kritisch gesehen: Signalkrebse übertragen die gefährliche Krebspest, gegen die sie selbst immun sind, auf unsere heimischen Krebsarten wie Stein- und Edelkrebse. Sie sind aggressiv, vermehren sich schnell und fressen den Laich von Fischen und Fröschen. Zudem sind sie in ihrer Ausbreitung nur schwer einzudämmen: Wehre oder Querverbauten in Bächen und Flüssen umgehen sie einfach an Land.

Ganze Flusskrebspopulationen gefährdet

Für Menschen, Haus- und Nutztiere gilt die Krankheit als ungefährlich, für seine Artgenossen ist sie aber meist tödlich: die Krebspest befällt das Nervensystem von heimischen Edelkrebsen, Steinkrebsen und anderen. Die meist akut verlaufende Pilzerkrankung kann innerhalb weniger Wochen ganze Flusskrebspopulationen vernichten. Der Edelkrebs ist bereits stark vom Aussterben bedroht, was erhebliche Auswirkungen auf das Ökosystem haben kann.

Je wärmer das Wasser, desto besser für den Eindringling

Begünstigt wird die Verbreitung der Signalkrebse auch durch den Klimawandel, der dazu führt, dass die Gewässer immer wärmer werden. Das kommt dem Signalkrebs zugute. Er mag lieber wärmere Gewässer. Die kühleren - und damit geschützten - Lebensräume heimischer Flusskrebse werden immer kleiner.

In Niederbayern und der Oberpfalz haben sich die Signalkrebse schon ziemlich breit gemacht. Zwischen Mai 2020 und Juni 2021 wurden von Fischern und Helfern über 100.000 Signalkrebse allein aus der Vils und der Lauterach geholt. In Oberbayern wusste man zum Beispiel bereits von Vorkommen im Flüsschen Moosach im Landkreis Freising und in der Isen im Landkreis Altötting.

Angler und Fischer sind bei Eindämmung gefragt

Eindämmen können die Signalkrebse letzten Endes nur Angler und Fischer – und deren Kunden bei Fischerfesten: Signalkrebse sollen nämlich zumindest gut schmecken.

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