Angeklagte, Anwälte und Vertreter der Medien stehen in einer Turnhalle und blicken nach vorne zur Richterbank, hinter der mehrere Personen stehen.
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Wegen der Vielzahl an Angeklagten und Anwälten wird der Prozess gegen die mutmaßlichen Geldautomatensprenger in einer Sporthalle ausgetragen.

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Geldautomatensprenger-Prozess: Urteil bereits am Mittwoch?

In Bamberg stehen am Dienstag 15 Angeklagte vor Gericht. Ihnen werden Sprengungen von 30 Geldautomaten vorgeworfen. Bereits am Mittwoch könnte ein Urteil fallen, da Deals mit den Anwälten den XXL-Prozess beschleunigt haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

In Bamberg wird die Verhandlung gegen 15 mutmaßliche Geldautomatensprenger fortgesetzt. Im Vorfeld hatte sich das Gericht mit den Angeklagten und der Staatsanwaltschaft auf eine Ober- und Untergrenze des Strafmaßes einigen können.

Geldautomaten-Sprenger: Urteil schon am Mittwoch?

Laut Informationen des Landgerichtssprechers Kaspar Hansen wurden mit den mutmaßlichen Tätern Strafen zwischen einem Jahr und neun Monaten bis zu sieben Jahren und zwei Monaten ausgehandelt. In der vergangenen Woche wurden noch drei Zeugen vernommen und ein Sachverständiger für DNA-Analysen angehört.

Eine Zeugenvernahme soll am Dienstag verlesen und damit die Beweisaufnahme geschlossen werden. Danach könnten bereits heute die ersten Plädoyers folgen. Halten sich die Anwälte mit ihren Schlussvorträgen kurz, könnte bereits am Mittwoch das Urteil verkündet werden.

Summe von 3,3 Millionen Euro erbeutet

Die 30 Taten, die den Angeklagten vorgeworfen werden, beziehen sich auf einen Zeitraum zwischen 2021 und 2023. Sie fanden überwiegend in Bayern und Baden-Württemberg statt. Dabei sei eine Summe von 3,3 Millionen Euro erbeutet worden. Der Schaden durch die Sprengungen liege bei mehr als 5,5 Millionen Euro.

Im Prozess standen ursprünglich insgesamt 16 Angeklagte vor Gericht. Ein Verfahren wurde abgetrennt, da die Staatsanwaltschaft in diesem Fall keine Verständigung auf ein Strafmaß mit der Verteidigung erreichen konnte. Die Bande agierte von den Niederlanden aus. Mit hochmotorisierten Fahrzeugen erkundeten sie Geldautomaten auch in Bayern, sprengten diese und flohen wieder in die Niederlande zurück.

XXL-Prozess in Sporthalle

Da die Räumlichkeiten des Landgerichts Bamberg zu klein für einen solch großen Prozess sind, wurde der Prozess in die Sporthalle der Bundespolizei verlegt. Ursprünglich waren Verhandlungstage bis Ende Januar 2026 angesetzt. Durch die Deals zwischen Gericht, Angeklagten und Staatsanwaltschaft wurde das Verfahren nun abgekürzt.

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