Ein Mann, der eine Tasche auf seinem Kopf trägt, im Gespräch mit seinem Anwalt. Im Hintergrund stehen Polizisten.
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13 der 16 Angeklagten haben sich umfassend geäußert und sich mit dem Gericht und der Staatsanwaltschaft auf einen Strafrahmen verständigt.

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Deals mit Anwälten verkürzen Prozess gegen Geldautomatensprenger

Deals mit Anwälten verkürzen Prozess gegen Geldautomatensprenger

Das Urteil im Bamberger Prozess gegen 16 mutmaßliche Geldautomatensprenger soll deutlich früher fallen als erwartet. Grund sind Deals mit den Anwälten. Die Täter sollen 30 Automaten gesprengt und Beute von mehr als 3,3 Millionen Euro gemacht haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Prozess um eine mutmaßliche Bande von Geldautomatensprengern aus Belgien und den Niederlanden endet offenbar deutlich schneller als erwartet. Wie die Pressestelle des Landgerichts Bamberg am Montag mitteilt, könnte bereits am Mittwoch die Beweisaufnahme geschlossen und mit den Schlussvorträgen begonnen werden. Ursprünglich waren für den Prozess Verhandlungstage bis ins Jahr 2026 angesetzt worden.

Beweisaufnahme nach Verständigung erheblich verkürzt

Hintergrund sei eine Verständigung mit 13 der insgesamt 16 Angeklagten. Weil diese sich umfassend zu den erhobenen Vorwürfen geäußert haben, einigten sich das Gericht, die Angeklagten und die Staatsanwaltschaft auf eine Ober- und Untergrenze der Strafe, heißt es in der Mitteilung. Aufgrund des sogenannten "Deals" verkürze sich die Beweisaufnahme "erheblich". Derzeit gehe die Kammer davon aus, dass ausschließlich die Vernehmung von drei Zeugen und einer Sachverständigen für DNA-Analyse erforderlich sein wird.

Angeklagten sollen 30 Geldautomaten gesprengt haben

Den Angeklagten aus den Niederlanden und Belgien werden Sprengungen von 30 Geldautomaten, vorwiegend im Süden von Deutschland vorgeworfen. Die Taten sollen in den Jahren von 2021 bis 2023 stattgefunden haben. Dabei sollen die mutmaßlichen Täter laut Staatsanwaltschaft mehr als 3,3 Millionen Euro erbeutet haben. Insgesamt sei durch die Sprengungen ein Schaden von mehr als 5,5 Millionen Euro entstanden sein.

Für die Anklagebehörde handelt es sich bei den mutmaßlichen Geldautomatensprengern um eine Bande mit "mafiösen Strukturen". Demnach sollen die Männer ihre Taten genau geplant haben. Sie hätten die Umgebung der Geldautomaten exakt ausgekundschaftet und ihre Rückkehr in die Niederlande nach den Sprengungen bis ins Kleinste vorbereitet. Um nicht erwischt zu werden, sollen sie etwa Nummernschilder fremder Autos für ihre Fahrzeuge gestohlen haben.

Zu groß für Landgericht: Prozess in Turnhalle

Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 43 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last legen, wird der Fall in Bamberg verhandelt. Die Räume am Bamberger Landgerichts sind für die 16 Angeklagten, ihre Verteidiger und Dolmetscher allerdings zu klein, deshalb wurde der Prozess in eine Sporthalle auf dem Gelände der Bundespolizei verlegt.

Ein immenser Aufwand: Die Angeklagten müssen zu den Verhandlungen aus verschiedenen Gefängnissen in ganz Bayern nach Bamberg gebracht werden – begleitet von zahlreichen Polizeikräften. Die mutmaßlichen Täter sind derzeit u.a. in Bamberg, Hof, Kronach, Nürnberg, Schweinfurt, Weiden und Würzburg untergebracht. Weil kurzfristig umfangreiches Material wie Videos, Chatauswertungen und Übersetzungen der holländischen Akten eingereicht wurde, war der Prozess im Mai ausgesetzt und erst Ende Juni wieder neu gestartet worden.

Im Video: Der Prozess-Neustart in Bamberg Ende Juni

Polizisten führen einen mit Handschellen gefesselten Angeklagten zu seinem Platz in einer Turnhalle, die in einen Gerichtssaal umfunktioniert wurde.
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Im Prozess gegen eine mutmaßliche Bande von Geldautomaten-Sprengern könnte das Urteil nun deutlich schneller gesprochen werden als angenommen.

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