Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) will mit Online-Elternabenden für den Pflegeberuf werben. Ab 15. April soll dazu eine Reihe in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Pflegenden in Bayern und der Arbeitsagentur gestartet werden. Es gehe darum, Eltern, Schülerinnen und Schüler gleichzeitig zu erreichen und niederschwellig über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren.
Online-Abende sollen über Karrieremöglichkeiten informieren
"Die Pflege ist eines der großen Zukunftsthemen", sagte Gerlach. Es gehe darum, mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Die Online-Abende sollen Informationen bieten, welche Herausforderungen das Berufsfeld habe, aber auch welche Karrieremöglichkeiten es gebe – und "wie abwechslungsreich, interessant und vor allem menschlich es in diesem Bereich ist". Dafür stünden Experten, Lehrpersonal von Berufs- und Hochschulen sowie Nachwuchskräfte für Fragen bereit.
Tausende zusätzliche Pflegekräfte in Bayern benötigt
Um den Bedarf der alternden Bevölkerung zu decken, werden in den kommenden Jahren in Bayern Tausende zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Die bayerische Staatsregierung geht von 30.000 Vollzeitstellen aus, die bis 2050 neu geschaffen werden müssten.
Nicht überall ist der Personalmangel im Freistaat gleich groß. Die Landeshauptstadt München leistet es sich zum Beispiel, Pflegekräfte mit Gehaltszulagen (die sogenannte München-Zulage), vergünstigtem Wohnraum und Kinderbetreuungsangeboten zu versorgen. Das erleichtert die Entscheidung, nach München zu ziehen oder hier im Anschluss an eine Ausbildung auf Dauer zu bleiben. Allerdings wird der Mangel an Fachkräften so insgesamt nicht behoben, sondern nur anders verteilt.
Pflegekräfte sollen sich bald registrieren müssen
Neben den Online-Elternabenden plant die Staatsregierung zur Linderung des Pflegekräftemangels, ein Berufsregister für Pflegekräfte einzuführen. Pflegekräfte müssen sich in Bayern künftig registrieren lassen – mit Name, Anschrift, Geburtsdatum sowie Angaben zu Arbeitgeber, Ausbildung und Qualifikationen. Mit den Daten sollen Versorgungslücken aufgespürt werden.
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