Schweres Unwetter zieht über Mittelfranken
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Zahlreiche Unwettereinsätze in Mittel- und Oberfranken

Zahlreiche Unwettereinsätze in Mittel- und Oberfranken

Nach mehreren heißen Tagen sind schwere Gewitter über Nord- und Niederbayern hinweggezogen. Der Wetterdienst hatte zwischenzeitlich vor extrem heftigem Starkregen, Hagel und Sturmböen gewarnt. In Mittelfranken musste mehrfach die Feuerwehr ausrücken.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Nach einer besonders heißen Woche ist es in Teilen Nord- und Niederbayerns am Nachmittag zu schweren Gewittern gekommen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zwischenzeitlich vor extremen Unwettern gewarnt. Erwartet wurden zum Teil heftiger Starkregen, größere Hagelkörner und Sturmböen. Am Abend wurden die Warnungen wieder aufgehoben.

Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:

Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung

Zahlreiche Einsätze in Mittelfranken

Die Berufsfeuerwehr Nürnberg und die Stadtfeuerwehr Fürth mussten wegen des Unwetters bis zum Abend (01.08.) zu vielen Einsätzen ausrücken. Die Integrierte Leitstelle Ansbach meldete rund 150 Einsätze, der Schwerpunkt lag im Einsatzgebiet Landkreis Neustadt Aisch/ Bad Windsheim. Hier wurden zahlreiche Straßen und Keller überflutet. Auch rund um Uffenheim und Rothenburg mussten die Einsatzkräfte ausrücken.

Wasser im Nürnberger Krematorium

Im Zuständigkeitsbereich der Integrierten Leitstelle Nürnberg wurden bis zum Abend (Stand 22.45 Uhr) rund 340 Einsätze abgearbeitet. Dabei wurden meist Keller und Straßen überflutet, aber auch Bäume fielen um und blockierten Straßen oder beschädigten Dächer. Einige Autos blieben in überfluteten Unterführungen stecken, verletzt wurde dabei niemand. Der Betrieb des Nürnberger Krematoriums am Westfriedhof war zeitweise durch eindringendes Wasser bedroht, konnte aber durch das umsichtige Handeln des Personals aufrechterhalten werden.

Verletzt wurde jedoch durch das Unwetter niemand, so die Polizei Mittelfranken. "Wir sind nochmal glimpflich davongekommen", hieß es aus der Einsatzzentrale.

"Wir fragen uns schon, warum die Leute da reinfahren"

Insgesamt steckten mindestens sechs Autos in überfluteten Unterführungen fest. Alle Betroffenen hätten sich noch vor dem Eintreffen von Rettungskräften selber befreien können und seien unverletzt geblieben.  Ähnliche Vorfälle gebe es an den betroffenen Unterführungen immer wieder, sagte Einsatzleiter Thomas Schertel. "Wir fragen uns schon, warum die Leute da reinfahren." Offensichtlich werde die Gefahr unterschätzt. 

In Nürnberg seien drei Unterführungen betroffen gewesen, dort sei jeweils ein Auto versunken. In Fürth habe es ähnlich Situationen an zwei Stellen gegeben - an einer davon seien gleich mehrere Autos im Wasser abgesoffen.

Stromausfall: Umgestürzter Baum legt Stromnetz lahm

In Burgthann (Landkreis Nürnberger Land) kam es zudem nach Angaben des Energieversorgers N-Ergie um 15.11 Uhr zu einem Stromausfall. Betroffen waren mehrere Gemeindeteile und umliegende Orte wie Ezelsdorf, Lindelburg, Oberferrieden, Unterferrieden und Schwarzenbach. Auch die Autobahnraststätte Feucht war davon betroffen. Grund für den Ausfall war ein Baum, der während des Unwetters bei Gsteinach (Gemeinde Schwarzenbruck) in die Stromleitung gefallen war. Laut N-Ergie konnte ein Großteil der betroffenen Haushalte ab 16.10 Uhr wieder mit Strom versorgt werden.

Überschwemmte Straßen in Oberfranken

Das Unwetter hatte am späten Nachmittag auch Oberfranken erreicht. Einige Straßen seien wegen des starken Regens überschwemmt worden, berichtet die Integrierte Leitstelle (ILS) Bayreuth/Kulmbach. Kleinere Überschwemmungen von Straßen und umgestürzte Bäume meldet auch die ILS Bamberg/Forchheim. Hier sei vor allem die Gegend um Gößweinstein im Landkreis Forchheim betroffen. Die Feuerwehr war im Einsatz.

Die Einsatzzentrale der Polizei Oberfranken meldete eine teilweise Sperrung der B470 aufgrund der Wassermassen, die aber am späten Abend wieder aufgehoben werden konnte.

In Hof gab es für die Feuerwehr etwa 25 Einsätze. Wie die ILS Hochfranken berichtet, war vor allem der Stadtteil Moschendorf betroffen. Wegen des Starkregens konnte in einige Straßen das viele Regenwasser nicht ablaufen, deshalb drückte es Gullys aus der Verankerung. Auch musste die Feuerwehr Schlamm von Straßen räumen. In den Städten Selbitz, Schauenstein und Schwarzenbach am Wald im Landkreis Hof gab es rund ein Dutzend Feuerwehreinsätze.

Wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte, seien die Inspektionen am Donnerstagnachmittag innerhalb von drei Stunden rund 40 Mal alarmiert worden. Straßen seien überflutet worden und Bäume umgestürzt. Auch hätten sich infolge des starken Regens mehrere Autounfälle ereignet, aber ohne Personen- und ohne größere Sachschäden, so ein Polizeisprecher.

Wetter bleibt am Wochenende wechselhaft

Auch am Wochenende wird das Wetter wechselhaft, mit Regen und Wolken. Die Unwettergefahr bleibt. "In der Südhälfte von Deutschland ist die Luftmasse zwar nicht so extrem feucht wie an den Vortagen, dennoch reicht sie aus, um Schauer und örtlich kräftige Gewitter entstehen zu lassen", sagt Meteorologe Thore Hansen vom DWD.

Am Samstag sind es anfangs die Gebiete südlich der Donau, die mit Regen, Schauern und einzelnen Gewittern rechnen müssen. Erneut reichen die Höchstwerte bis 28 Grad. In der Nacht zum Sonntag ziehen weitere Schauer und einzelne Gewitter über Deutschland.

Eine Unwetterzelle baut sich auf.
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Eine Unwetterzelle baut sich auf.

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