In einem Waldstück bei Schwarzenbach an der Saale im oberfränkischen Landkreis Hof ist am späten Montagabend ein Großbrand ausgebrochen. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Zahlreiche Einsatzkräfte waren im Einsatz. Inzwischen konnte die Polizei aber Entwarnung geben.
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Waldbrand durch Defekt an Stromleitung
Der Waldbrand ist durch einen technischen Defekt an einer Überlandleitung verursacht worden. Wie ein Polizeisprecher erklärte, habe eine Überspannung der Stromleitung zu dem Feuer geführt. In der Folge sei der Waldboden darunter an verschiedenen Stellen in Brand geraten, so die Feuerwehr.
Laut Polizei handelte es sich um keinen Flächenbrand, bei dem ein Gebiet geschlossen in Flammen gestanden hätten, sondern es gab mehrere punktuelle Brände - von kleinen Glutnestern bis zu größeren Feuern. Auf diese Weise war eine Fläche von 50.000 Quadratmetern betroffen. Marco Kolbinger, Kreisbrandrat der Feuerwehr in Hof, sagte dem Bayerischen Rundfunk, er habe so einen Brand mit so vielen Glutnestern noch nie erlebt in seiner 36-jährigen Zeit bei der Feuerwehr.
Netzbetreiber Tennet: Genaue Brandursache steht noch nicht fest
Bei der Stromleitung handelt es sich um den sogenannten "Ostbayernring", der vom Netzbetreiber Tennet betrieben wird. Seit 2021 laufen zudem Bauarbeiten, um die Stromtrasse zu erweitern, das ist ein Ersatzneubau. Tennet teilte auf BR-Anfrage mit, dass die betroffene Leitung am Dienstag um 16.30 Uhr wieder ans Netz genommen wurde. Der Neubau sei nicht vom Brand beschädigt worden. Zur Brandursache teilte das Unternehmen mit, man werde mit den zuständigen Behörden im engen Austausch ermitteln. Wann mit ersten Ergebnissen zu rechnen ist, konnte das Unternehmen nicht sagen.
15.000 Liter Löschwasser aus der Luft abgeworfen
Während der Nacht zum Dienstag wurden die Einsatzkräfte von einem Polizeihubschrauber und einer Drohne unterstützt, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet waren. Die Flughelfergruppe der Feuerwehr Bayreuth bereitete den Landeplatz für die Wasserentnahme aus dem Förmitzspeicher vor. So konnte der Polizeihubschrauber einen Löschwasser-Außenlastbehälters aufnehmen und den Brand aus der Luft bekämpfen.Während des vierstündigen Flugbetriebes wurden mehr als 15.000 Liter Löschwasser abgeworfen.
Landwirte halfen mit Wassertanks
Weil die Löscharbeiten aufgrund der Dunkelheit und des unwegsamen Geländes in der Nacht reduziert werden mussten, hatten am Morgen rund 50 Einsatzkräfte letzte Glutnester bekämpft. Die 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren zudem von Landwirten unterstützt worden, die mit Wassertanks anrückten. Laut Polizei soll nun zusammen mit dem Strombetreiber herausgefunden werden, wie es zu dem technischen Defekt kommen konnte.
Zu dem Waldbrand südlich des Schwarzenbacher Gemeindeteils Hallerstein war die Feuerwehr am Montagabend gegen 18.20 Uhr alarmiert worden. Laut Polizei hat sich das Feuer nicht in der Nähe von Ortschaften ausgebreitet, Verletzte gab es keine.
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