Die Ränge sind voll besetzt, 2.500 begeisterte Fans warten auf den Anpfiff. Doch sie erwartet kein gewöhnliches Spiel in der Arena in Dinkelscherben im Landkreis Augsburg. Für den Bundesligist FC Augsburg und den Zweitligisten SSV Ulm ist es die Chance, ihren Fans etwas zurückzugeben. Denn nach dem Hochwasser kämpfen viele Menschen in den Regionen Augsburg und Ulm noch immer mit massiven Schäden an ihren Häusern.
In Dinkelscherben sind die Vereine am Donnerstagabend deshalb zu einem Spiel zusammengekommen. Ein Teil des Erlöses aus dem Ticketverkauf geht an Hochwassergeschädigte in den Regionen.
Schwere Hochwasser im Landkreis Augsburg und Neu-Ulm
Den Landkreis Augsburg hat das Hochwasser im Juni schwer getroffen: Den Austragungsort Dinkelscherben sowie die Orte Zusmarshausen und Altenmünster überflutete der Fluss Zusam so heftig wie nie. BR24 berichtete von einem Betrieb, der von den Fluten komplett überspült worden war.
"Ich war selbst vor Ort in Dinkelscherben und konnte mir ein Bild von den immensen Schäden machen", sagt FCA-Geschäftsführer Michael Ströll. Obwohl viele Menschen laut Dinkelscherbens Bürgermeister versichert waren und sich die Lage inzwischen wieder beruhigt habe, sind einige immer noch auf Hilfe angewiesen.
"Wir leben von den Menschen hier in Augsburg und der Umgebung. Es ist in unserer DNA verankert, dass wir zusammenhalten und Verantwortung übernehmen, auch gesellschaftlich. Deshalb sind wir heute hier", erklärt Ströll am Spielfeldrand im Interview mit BR24. Und deshalb sei nach der Hochwasser-Katastrophe schnell klar gewesen, dass man helfen will. Mit dem Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm hat der FCA einen geeigneter Gegner für ein Benefizspiel gefunden, denn auch Menschen um Ulm hat das Hochwasser hart getroffen.
Die Einnahmen gehen an Betroffene aus Augsburg und Ulm
Das Spiel endet 4:1 für den FCA. Für Augsburg-Trainer Jess Thorus bot es auch Gelegenheit, seine Last-Minute-Neuzugänge zu testen. Daneben dürfte der FCA nach der 0:4-Niederlage gegen Heidenheim auch Selbstvertrauen getankt haben, wie Ströll es sich im Interview gewünscht hat. Sein Gegenüber, Ulms Trainer Thomas Wörle, konnte die Partie nutzen, um sein Team während der Länderspielpause in Form zu halten.
Die Punkte aber dürften letztlich Nebensache sein. Mit 2.500 Zuschauern war das Stadion restlos ausverkauft, bei Ticketpreisen bis zu zehn Euro sollte Einiges für den guten Zweck zusammengekommen sein. Ein Teil der Einnahmen geht an eine Stiftung des Bayerischen Fußballverbands, der Rest direkt an Betroffene aus Ulm und Augsburg.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!