Schilder vor dem Hoftex-Stammsitz in Hof mit den Aufschriften Tenowo, Neutex und Hoftex.
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Der Textilkonzern Hoftex wird ein Werk in Vietnam aufgebaut. Bereits 2025 soll dort die Produktion starten.

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Hoftex fährt Verlust ein, investiert aber Millionen in Vietnam

Hoftex fährt Verlust ein, investiert aber Millionen in Vietnam

Die Hoftex Group macht 3,6 Millionen Euro Verlust. Trotzdem investiert der Textilkonzern: 6,7 Millionen Euro in ein Werk in Vietnam. Diese Investition sei wichtig für die Belieferung des asiatischen Markts, hieß es auf der Hauptversammlung in Hof.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der traditionsreiche Hofer Textilkonzern Hoftex Group stellt sich internationaler auf: Um Kunden aus der Automobilindustrie schneller beliefern zu können, wird gerade ein Werk in Vietnam aufgebaut. Bereits Anfang 2025 soll dort die Produktion starten. Das erklärte die neue Hoftex-Vorstandschefin Manuela Spörl auf der Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag in Hof.

Werk in Vietnam wichtig für Absatz in Asien

Für das neue Werk investiere man rund 6,7 Millionen Euro, mittelfristig seien in Vietnam 50 Arbeitsplätze geplant. "Wir brauchen diesen Standort, um den asiatischen Markt besser beliefern zu können. In Hof zu produzieren und damit die Welt zu beliefern, diese Strategie wird es nicht mehr geben", so Spörl im BR-Gespräch. Trotzdem bleibe Hof, wo das Unternehmen vor über 150 Jahren unter dem Namen Textilgruppe gegründet wurde, weiterhin der wichtigste Standort. "Hof ist das Herzstück".

Tochterfirma Tenowo rechnet mit Wachstum

Hier seien knapp 400 der weltweit 970 Mitarbeitenden beschäftigt, außerdem werde in Hof in der Tochterfirma Tenowo die größte Vielfalt an Produkten für die Automobilindustrie, aber auch für medizinische Anwendungen und Schutzbekleidungen, hergestellt. Bei Tenowo rechnet Vorstandschefin Spörl 2024 mit weiterem Wachstum. Neben Hof gibt es noch Werke in Sachsen sowie in den USA, in China und künftig in Vietnam. Bis in die 1990er-Jahre hinein war die frühere Textilgruppe mit mehreren tausend Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in der Stadt Hof.

Tochterfirma Neutex sorgt für Verluste

Insgesamt hat die Hoftex-Group nach 2022 auch im vergangenen Jahr einen Verlust verbuchen müssen. Er lag 2023 bei 3,6 Millionen Euro. Dies liege vor allem an den Kosten für die Stilllegung der Produktion von Heimtextilien bei der Tochterfirma Neutex am Standort Münchberg, so Vorstandschefin Spörl. Von den betroffenen 90 Beschäftigten sei ein Großteil in Ruhe- beziehungsweise Vorruhestand gegangen, andere konnten zur Tochterfirma Tenowo wechseln. Wegen des Verlusts gibt es für die Aktienbesitzer der Hoftex erneut keine Dividende.

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