Die Polizei hatte am Mittag noch von 700 Teilnehmern gesprochen, korrigierte die Zahl am Abend aber auf 800-1.000 Menschen. Die Kundgebung sei weitestgehend störungsfrei verlaufen, so das Fazit der Polizei. Auf dem Parkplatz des Würzburger Dallenbergbads war die Klimademo am Mittag mit einer Kundgebung und Musik gestartet. Anschließend fuhr die Menge mit dem Fahrrad durch die Innenstadt. Die Strecke führt über die Löwenbrücke, am Mainkai entlang, über Röntgenring, Bahnhofstraße, Theaterstraße, vorbei an der Residenz zum Ludwigskai und über die Konrad-Adenauer-Brücke zurück zum Dallenbergbad. Wegen der Coronapandemie und der Abstandsregeln hatten die Aktivisten lange auf Demonstrationen verzichtet.
Ein "Zeichen setzen" vor der Wahl
Aber gerade jetzt kurz vor der für die Zukunft des Klimas entscheidenden Bundestagswahl sei es besonders wichtig, nochmal ein Zeichen zu setzen, sagt Annika Huber von FFF Würzburg: "Seit Jahren fordern wir: Packt Klimaschutz auf den Plan! Dass wir immer noch hier stehen, zeigt, wie unbedingt nötig es ist, nochmal darauf aufmerksam zu machen."
Skeptisch, ob es nicht schon zu spät ist
Überzeugt davon, dass mehr Aufmerksamkeit bedeutet, dass das Ruder noch herumgerissen werden kann, sind nicht alle: "Ich glaube nicht, dass wir noch gegensteuern können. Ich glaube ab jetzt ist es nur noch Schadensbegrenzung. Wenn wir weiter nur kosmetisch an die Krise rangehen, wird es am Ende richtig schlimm und richtig teuer."
Viele demonstrieren für die Enkelkinder
Die Klimademo findet im Schulterschluss mit "Parents for Future" und "Omas For Future" und vielen anderen Initiativen statt. "Wir wollen das für unsere Enkelkinder. Wir selbst erleben den Crash der Erde vermutlich nicht mehr", sagt etwa eine ältere Frau. Und eine andere: "Ich bin langsam richtig sauer. Weil der Begriff Klimakrise nicht richtig ist. Dem Klima ist es doch völlig egal, ob es ein paar Grad hoch oder runter geht - aber uns Menschen nicht! Und das ist noch nicht angekommen bei vielen!"
Demos in Schweinfurt und Aschaffenburg
Auch in Schweinfurt und Aschaffenburg gingen die Aktivisten auf die Straße. Zwei Tage vor der Bundestagswahl fordern die Umweltschützer Veränderungen und sozial gerechte sowie konsequente Maßnahmen, um die globale Klimaerhitzung auf 1,5°C zu begrenzen. In Schweinfurt führt die Klmademo über die Schultesstraße und die Spitalstraße zum Marktplatz. In Aschaffenburg trafen sich die Aktivisten ab 16 Uhr auf dem Theaterplatz - von dort aus liefen sie durch die Innenstadt.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!