Prozessbeteiligte im Gerichtssaal
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Prozess um Alexandra R.: Der Angeklagte Ugur T. soll sich einem Mithäftling gegenüber zu den Vorwürfen geäußert haben.

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Im Knast verplappert? Belastende Aussage im Fall Alexandra R.

Im Knast verplappert? Belastende Aussage im Fall Alexandra R.

Hat sich Ugur T. im Gefängnis verplappert? Ein Mithäftling hat vor Gericht ausgesagt, der Angeklagte im Fall Alexandra R. habe sich bei Unterhaltungen im Gefängnis selbst belastet. Dazu kommen kryptische Aussagen zum Verbleib der Vermissten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"Er hat geplaudert" – so beschreibt ein ehemaliger Mithäftling die Gesprächssituation mit Ugur T. beim Hofgang in der JVA Nürnberg. Die beiden hätten sich gut verstanden. Der Angeklagte im Fall Alexandra R. habe bereits im vergangenen Jahr von den Vorwürfen gegen sich und den zweiten Angeklagten, Dejan B., erzählt.

Ugur T. habe ihm Ende 2023 im Gefängnis gestanden, er sei am Verschwinden der damals 39 Jahre alten hochschwangeren Frau beteiligt gewesen. Sie könne nichts mehr sagen, sei der Wortlaut gewesen. Außerdem würde sich Alexandra R. im Ausland, genauer gesagt in der Türkei befinden. Sie sei mit dem Auto dorthin gebracht worden. Ob tot oder lebendig, dazu habe sich Ugur T. nicht geäußert, so der Zeuge.

Ugur T. soll sich Mithäftling geöffnet haben

Er habe unter anderem erwähnt, dass er eine Immobilienfirma in der Türkei habe. Außerdem habe sich der Angeklagte darüber amüsiert, dass die Polizei DNA an der Heckklappe des Mitsubishi nicht zuordnen konnte, mit dem die Angeklagten Alexandra R. im Dezember 2022 entführt haben sollen. "Da hat er gelacht", berichtet der einstige Mitinsasse.

Allerdings sei die Laune des Angeklagten mit der Zeit zusehends schlechter geworden. Laut seinem Mithäftling habe das angefangen, nachdem Ugur T. Akteneinsicht gewährt wurde. Dieser habe daraufhin vermutet, der Mitangeklagte Dejan B. – der Zeuge nennt ihn "Darian" – wolle "ihn ganz schön reinreiten". "Er war geknickt", erzählt der Zeuge, bei dem es sich um einen wegen Betrugs inhaftierten Bauunternehmer handelt, dem wohl noch eine weitere Verhandlung wegen einer anderen Strafsache droht. Zum genauen Tathergang habe Ugur T. keinerlei Angaben gemacht, berichtet er abschließend.

Nebenklage will junge Liebschaft von Dejan B. als Zeugin laden

Etwas mehr Licht ins Dunkel bringen will die Nebenklage mithilfe einer neuen Zeugin. Ein entsprechender Beweisantrag wurde am Freitag eingereicht. Die junge Frau ist 22 Jahre alt, ist in der österreichischen Stadt Linz gemeldet und soll mit dem knapp 30 Jahre älteren Dejan B. bis zu seiner Festnahme im September 2023 zusammen gewesen sein. Sie könne bestätigen, sich bereits im Jahr 2022 mit ihm in einer Beziehung befunden zu haben.

Der Nebenklage-Vertreter verlas in seinem Antrag diverse Handynachrichten, die sich Dejan B. und die potenzielle Zeugin geschickt haben sollen. Darin waren Liebesbekundungen auf Englisch enthalten, zum Beispiel "I love you", "I miss you" oder auch "My darling".

Ein Zeuge, der bereits in der vergangenen Woche im Prozess um Alexandra R. ausgesagt hatte, hatte dem Gericht bestätigt, dass Dejan B. mit der jungen Frau im Jahr 2022 in Rumänien Urlaub gemacht hatte. Auch er habe den Eindruck gehabt, die beiden seien ein Paar gewesen. Gemeinsam hätten sie ein altes Schloss besichtigt. Dejan B. habe überlegt, die Immobilie zu kaufen. Der Kaufpreis habe bei etwa 1,5 Millionen Euro gelegen.

Nebenklage zweifelt Verlobung an

Die Beziehung zwischen Dejan B. und der jungen Frau würde der angeblichen Verlobung des Angeklagten mit seiner vermeintlichen Lebensgefährtin Nicoletta H. widersprechen, erklärte der Nebenklage-Vertreter. Die Nebenklage wolle erreichen, dass Nicoletta H. vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth aussagen muss und nicht als Verlobte von Dejan B. die Aussage verweigern kann. Die Verlobung der beiden sei nicht echt.

Mit seiner angeblich Verlobten lebte der Ex-Partner von Alexandra R. in Rengersricht bei Pyrbaum in der Oberpfalz, wo ihn Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) im vergangenen September festnahmen.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Alexandra R. im Dezember 2022 mit Hilfe von Ugur T. entführt und getötet zu haben. Von ihrer Leiche fehlt bislang jede Spur.

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