Der diesjährige Karlspreis geht an den Vorsitzenden der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt, und die jüdischen Gemeinschaften Europas. Die Auszeichnung solle ausdrücklich keine Positionierung im Nahost-Konflikt sein, sagte Jürgen Linden, Vorsitzender des Karlspreis-Direktoriums am Donnerstag bei der Antragung in München.
Kampf gegen Einschränkung religiösen Lebens in Europa
Ausgezeichnet werde Goldschmidt für seine Haltung, sich für den Frieden, für einen Waffenstillstand und für das Selbstbestimmungsrecht der Völker einszuetzen. Goldschmidt selbst sagte, sein Traum wäre, "dass wir in Sicherheit und in Freundschaft überall leben können – in Europa und im Nahen Osten".
Im Dialog mit Vertretern der europäischen Organe, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und nationaler Regierungen informiere Oberrabbiner Goldschmidt regelmäßig über den Zustand der jüdischen Gemeinschaft, diskutiere die Bedrohungen des Antisemitismus und kämpfe gegen die Einschränkung religiösen Lebens in Europa, heißt es in der Begründung des Karlspreis-Direktoriums.
Als Repräsentant einer der ältesten religiösen Minderheiten in Europa hat er es sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, "dabei behilflich zu sein, diesen schwelenden Antagonismus und den Konflikt zu beenden, der sich als größte Gefahr für die Einheit und die Sicherheit Europas in den kommenden Jahren erweisen könnte".
Zuletzt in Moskau tätig
Der gebürtige Schweizer war zuletzt in Moskau als Rabbiner tätig, verließ aber nach dem Angriff auf die Ukraine Russland. Er lebt jetzt in Jerusalem und München. Der Aachener Karlspreis 2024 will auch die jüdischen Gemeinden in ganz Europa würdigen und damit ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen und "dass jüdisches Leben selbstverständlich zu Europa" gehöre.
Verleihung des Karlspreises an Christi Himmelfahrt
Die Verleihung des Karlspreises 2024 an den Münchner Rabbiner findet an Christi Himmelfahrt im Krönungssaal des Rathauses der Stadt Aachen statt. Auch Konrad Adenauer, Papst Franziskus und das ukrainische Volk wurden bereits mit dem Karlspreis geehrt, der als wichtigste politische Auszeichnung in Europa gilt.
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