Der Ingolstädter Klenzepark am Südufer der Donau; im Hintergrund das Neue Schloss am Nordufer
Bildrechte: BR / Alexander Krauß

Eine der vielen Ingolstädter Grünanlagen: der Klenzepark, das Landesgartenschaugelände von 1992, am Südufer der Donau.

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Ingolstadt wehrt sich gegen Rote Karte beim "Hitze-Check"

Zu viel Beton und Asphalt, zu wenig Grün: Die Deutsche Umwelthilfe hat auch Ingolstadt bei ihrem "Hitze-Check" ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, was den Schutz vor Hitze angeht. Die Stadt wehrt sich nun gegen diese Rote Karte und legt Zahlen vor.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Stadt Ingolstadt ist der Meinung, beim "Hitze-Check" der Deutschen Umwelthilfe zu schlecht bewertet worden zu sein. Bei diesem Check bewertete die Umweltschutzorganisation 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern. Im Fokus: die versiegelte Fläche und im Verhältnis dazu der Anteil an Grünflächen. Ingolstadt erhielt dabei die Rote Karte, weil über 50 Prozent der Flächen versiegelt seien.

Stadt verweist auf Parks, Donauauen und Waldgebiete

Die Stadt teilt dazu mit, dass Ingolstadt eine der grünsten Großstädte in Deutschland sei. Es gebe große Parkanlagen, die Donauauen mit ausgedehnten Waldgebieten und in vielen Ortsteilen dörflich strukturierte Besiedlung. Laut Stadt seien rund 37 Prozent der Gesamtfläche Siedlungs- und Verkehrsflächen, 63 Prozent Vegetations- und Gewässerflächen – wie Wald, landwirtschaftliche Flächen, Donau oder Seen.

Ingolstadt will bis 2035 klimaneutral sein

Die Deutsche Umwelthilfe ignoriere Flächen und zeichne ein verzerrtes Bild, so der Vorwurf der Stadt, weil sich deren Betrachtung zur Versieglung rein auf die 37 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche beziehe. Zudem verweist die Stadt darauf, dass der Stadtrat das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 verabschiedet habe, um so auf den Klimawandel zu reagieren. Sowohl ein umfassendes Klimaanpassungskonzept als auch ein lokaler Hitzeaktionsplan seien in Arbeit und sollen im Herbst vom Stadtrat beschlossen werden.

Laut "Hitze-Check" der Deutschen Umwelthilfe sind 24 Städte in Deutschland besonders stark versiegelt (Anteil mehr als 50 Prozent) und haben gleichzeitig besonders wenig Grünvolumen. Davon liegen zwei in Oberbayern: Ingolstadt und Rosenheim. Einzige bayerische Stadt mit grüner Ampel ist Landshut, mit einer unterdurchschnittlichen Versiegelung und durchschnittlichem Grünanteil. "Zweitbeste" bayerische Stadt ist München mit einem Platz im Mittelfeld.

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