Mehr Wanzen, weniger Schmetterlinge: Das ist das Fazit der Zählaktion "Insektensommer 2024". Dabei haben Gartenbesitzer laut Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Bayern rund 5.000 Insekten-Exemplare gemeldet, die durch ihre Grünflächen geflogen oder gekrabbelt sind.
Das häufigste Insekt, das in Bayerns Gärten gesichtet wird, ist die Feuerwanze. Schmetterlinge wurden dagegen seltener gezählt als im Vorjahr, hieß es. Der schwarz-rot-weiße Admiral etwa kam selten vor. Zudem sei die Zahl der Wespen geringer als noch 2022 und 2023.
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Mehr Regen, weniger Insekten
Unter anderem habe sich der heftige Regen im Frühjahr negativ auf die Insekten-Population ausgewirkt. Eier und Larven würden bei heftigem Regen zerstört, hieß es. Lebensraumverlust, mangelnde Nahrung und Pestizide seien weitere Probleme für die Insekten. Dass Bürgerinnen und Bürger derzeit den subjektiven Eindruck extrem vieler Wespen hätten, liege an der Jahreszeit, mutmaßt LBV-Insektenexpertin Tarja Richter. Demnach ernähren sich ausgewachsene Wespen untern anderem von einem zuckerhaltigen Saft, den die Larven produzieren. Wenn es keine Larven mehr gibt, werden die Tiere von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln wie Eis oder Obstkuchen angezogen.
Feuerwanze ist häufigster Gartenbesucher
Die zahlreichen Meldungen der schwarz-roten Feuerwanze freuen Tanja Richter. Viele Menschen würden sich vor Wanzen ekeln oder sie mit Käfern verwechseln. Hier leiste der Insektensommer als Aktion wertvolle Aufklärungsarbeit. Der LBV appelliert in diesem Zusammenhang an Gartenbesitzende, ihr Grundstück naturnah zu gestalten. Insekten seien wichtige Bestandteile des Ökosystems. Sie fungieren als Bestäuber und dienen als Nahrungsquelle für andere Tiere. Vögel wie Hausrotschwanz oder Schwalben ernähren sich hauptsächlich von Insekten.
Der Insektensommer ist eine gemeinsame Aktion von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU. Alle Naturfreunde waren aufgerufen, Insekten zu zählen und zu melden. Gezählt wurde eine Stunde lang von einem Beobachtungspunkt aus.
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