Synagoge in Augsburg
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Jüdische Kulturwoche in Augsburg zeigt Neujahrsbräuche

Jüdische Kulturwoche in Augsburg zeigt Neujahrsbräuche

Nach dem jüdischen Kalender wird heuer bereits am 3. Oktober Neujahr gefeiert. Im Vorfeld des jüdischen Neujahrsfestes findet jedes Jahr in Augsburg die Jüdische Kulturwoche statt. Gestern Abend wurde sie in der Großen Synagoge eröffnet.

Über dieses Thema berichtet: Rundschau Magazin am .

"Schana Towa" – das ist hebräisch und heißt: "Ein gutes neues Jahr". Unter diesem Motto steht seit Montag die Jüdische Kulturwoche Augsburg. Veranstalter sind das Jüdische Museum und die Israelitische Kultusgemeinde Augsburg. Das Programm zeigt die vielen Facetten Jüdischer Kultur, mit Führungen, Exkursionen, Konzerten und Tanz.

In der Zeit um das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana, das heuer vom Sonnenuntergang am 2. Oktober und bis Einbruch der Dunkelheit am 4. Oktober gefeiert wird, sind auch Friedhofsbesuche zum Gedenken an die Verstorbenen üblich. Deswegen bieten mehrere Orte in Schwaben Führungen über die jüdischen Friedhöfe an, in Augsburg, Krumbach und Öttingen.

Ein christlich-jüdisches Gespräch vergleicht am 25.9. unter dem Titel "Apfel und Honig – Nuss und Mandelkern" Bräuche am jüdischen Neujahrsfest und an Weihnachten. Zuvor kann man selbst kreativ werden und im Workshop Neujahrs-Grußkarten gestalten. Alle Veranstaltungen sind öffentlich, die Jüdische Kulturwoche Augsburg endet am Sonntag mit einem Höhepunkt, mit dem Neujahrs-Konzert des Klezmer-Ensembles Feygele im Parktheater Göggingen.

Jüdisches Neujahrsfest

Das Neujahrsfest erinnert gläubige Juden an den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel. Der Gebetsraum in der Synagoge wird zu Rosch Haschana festlich geschmückt. Die Feiertage sollen die Menschen veranlassen, in sich zu gehen, sich vom Bösen abzuwenden und gut zu handeln. In der jüdischen Tradition hat das Neujahrsfest den Charakter eines Gerichtstages: Es symbolisiert das Gericht Gottes über den Menschen und die Rechenschaft des Menschen über sein eigenes Tun.

Religiöse Juden gehen am Vorabend von Rosch Haschana in die Synagoge und bitten um Vergebung. Zu Hause wird eine festliche Mahlzeit angerichtet, und Kerzen werden angezündet. Anders als sonst taucht der Hausherr das Brot beim Brotsegen in Honig und nicht in Salz. Dann wünscht man sich ein "süßes Jahr". An das Neujahrsfest schließen sich zehn Tage der Einkehr und Buße an. Sie enden an Jom Kippur, dem Versöhnungstag, der in diesem Jahr vom 11. bis 12. Oktober gefeiert wird. Dies ist der höchste Feiertag im jüdischen Festkalender.

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