Im Streit um den geplanten Ausbau der Stromtrasse "Juraleitung" hat der Netzbetreiber Tennet für den umstrittenen Bereich im Nürnberger Stadtteil Katzwang einen Prüfauftrag für einen Alternativvorschlag vorgelegt. Demnach soll das dort geplante Erdkabel in einem besonders tiefen Kabeltunnel verlegt werden. Er soll ein Wohngebiet, den Main-Donau-Kanal, die Rednitz und ein Welterbe-Gebiet unterqueren.
- Zum Artikel: Juraleitung – Tennet zeigt Verlauf des Stromtrassen-Neubaus
Idee: Ungewöhnlich tiefe Kabelverlegung
Tennet hat nach eigenen Angaben eine Ingenieursgemeinschaft beauftragt, eine Lösung für eine ungewöhnlich tiefe Kabelverlegung zu finden. Normalerweise werden Erdkabel von Hochspannungsleitungen in circa zwei Metern Tiefe verlegt, sagte ein Sprecher des in Bayreuth ansässigen Netzbetreibers Tennet auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks. Bei diesem Projekt kann es in eine Tiefe von bis zu 25 Metern gehen.
Viele Ansprüche sollen gewahrt werden
Der von den vier beteiligten Ingenieurbüros zu erarbeitende Vorschlag soll mehrere Ansprüche erfüllen: So soll er Anwohnerinnen und Anwohner vor bislang befürchteter Strahlung schützen, der Raumplanung der Stadt Nürnberg gerecht werden und das immaterielle UNESCO-Welterbe "Wässerwiesen" ohne Aufgrabungen unterqueren.
Bei der Juraleitung handelt es sich um eine in den 1940er-Jahren gebaute Stromleitung von Raitersaich im Landkreis Fürth zum Umspannwerk Altheim im Kreis Landshut. Im Zuge der von Bund und Ländern geplanten Energiewende soll die etwa 160 Kilometer lange Stromleitung neu gebaut und die Leistungsstärke dabei von 220 auf 380 Kilovolt erhöht werden.
Anhaltender Protest der Bürger gegen P53
Gegen den Ausbau der Juraleitung, die im Planungsverfahren auch P53 genannt wird, gibt es seit Jahren Bürgerproteste. Die Stadt Nürnberg, die den Ausbau der Leitung grundsätzlich befürwortet, hatte mehrfach die geplante Trassenführung kritisiert und Änderungen gefordert.
- Externer Link zum Projekt Atlas - Juraleitung von Tennet
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