In der Oberpfalz beginnt in diesen Tagen die Karpfenernte. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat die Karpfensaison bereits am Montag eröffnet. Die Erwartungen in der Oberpfalz sind allerdings gedämpft. Fressfeinde wie der Fischotter setzen den Teichwirten seit Jahren zu.
Arge Fisch: Wetterbedingungen an sich gut
Die Wachstumsbedingungen für die Oberpfälzer Spezialität waren heuer zwar gut mit einem warmen Frühjahr und vielen Niederschlägen, bestätigt auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Fisch (Arge Fisch) im Landkreis Tirschenreuth, Thomas Beer. Allerdings beklagt er auch eine jährlich wachsende Population an Fischottern. "Eigentlich müsste es heuer eine überdurchschnittliche Ernte werden – wird es aber nicht", sagt Beer.
Fischotter "Stressfaktor" für Teichwirtschaft
Der Otter habe massive Auswirkungen und dezimiere die Zahl an Fischen stark. Zudem brauchen die Karpfen inzwischen ein Jahr länger, bis sie geerntet werden können und zum Speisefisch werden. War vor einigen Jahren ein Karpfen mit drei Jahren noch erntereif, seien die dreijährigen Fische inzwischen kleiner und zum Großteil nicht mehr erntereif. Grund dafür sind die Stressfaktoren, die der Fischotter in einem Teich auslöse. Dadurch wachsen die Fische langsamer.
Oberpfalz ist bayerischer Karpfen-Schwerpunkt
Von den bundesweit 42.000 Hektar Karpfenteichen liegen 20.000 in Bayern. Vor allem in der Oberpfalz und in Mittelfranken wächst die regionale Spezialität heran. Im Landkreis Tirschenreuth starten Ende des Monats wieder die Erlebniswochen Fisch mit zahlreichen Aktionen, Teichführungen und Filetierkursen. Sie sind der Höhepunkt der Karpfensaison in der nördlichen Oberpfalz.
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