Ein 365-Euro-Ticket wird es zumindest für den Großraum Nürnberg vorerst nicht geben. Wie der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) mitteilte, haben sich die beteiligten Gemeinden und Landkreise darauf geeinigt, das Projekt erst einmal nicht umzusetzen. Das Ticket für den gesamten Raum der VGN sei bis zum 1. Januar 2023 unter den Rahmenbedingungen nicht zu realisieren, heißt es in einer Mitteilung.
Warum das 365-Ticket für den Großraum auf Eis liegt
Grund für die Absage an das 365-Euro Ticket sind in erster Linie die hohen Kosten. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf würden einem Gutachten zufolge einbrechen, die Kommunen müssten das Defizit dann ausgleichen. Gleichzeitig würden laut der Untersuchung kaum neue Fahrgäste dazugewonnen.
In der Mitteilung der VGN heißt es außerdem, das Gutachten zeige, dass sich durch ein 365-Euro-Ticket nichts an Volumen und Qualität des ÖPNV-Angebots verändern würde. Genau das sei aber mit Blick auf die Verkehrswende die Voraussetzung.
- Hier geht es zum Artikel: Stadt bremst: Neue Initiative für 365-Euro-Ticket in Nürnberg
Wie es stattdessen weitergehen könnte
Stattdessen brauche es nun einen "konsequenten Ausbau" und "zusätzliche Aktivitätssteigerungen". Dazu gehörten auch tarifliche Verbesserungen. Wie so ein künftiges Konzept aussehen könnte, wird nun die VGN im Rahmen ihrer Strategieplanung übernehmen.
Mit der Entscheidung ist noch nicht vom Tisch, ob die Stadt Nürnberg nicht allein ein 365-Euro-Ticket einführt. Diese Variante lässt die Stadt Nürnberg aktuell noch prüfen. Auch steht noch die Alternative zur Debatte, ein 365-Euro-Ticket auf die Preisgruppe A zu beschränken.
Warum überhaupt über ein 365-Euro-Ticket gesprochen wird
Schon 2020 hatte der Nürnberger Stadtrat die Einführung eines 365-Euro-Tickets beschlossen, spätestens zum 1. Januar 2023. Weil ein großer Teil des Verkehrs in Nürnberg Pendlerströme aus dem Umland sind, wollte man das Projekt gemeinsam mit den Städten Fürth, Erlangen, Schwabach und den Landkreisen Fürth, Erlangen-Höchstadt, Nürnberger Land und Roth angehen. Mit einem größeren Verbund hätte es auch die Chance gegeben, möglicherweise Fördergelder vom Freistaat zu bekommen.
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