Glut in einem Grill hat offenbar in einem Wohnhaus im Haßfurter Stadtteil Unterhohenried (Landkreis Haßberge) das Leben einer Familie gefährdet. Ein Ehepaar erlitt schwere Kohlenmonoxid-Vergiftungen und wurde lebensgefährlich verletzt. Ihr sieben Monate altes Baby erlitt schwere Verletzungen.
Warnmelder rettet Rettungssanitäter
Nach Angaben des BRK-Kreisverbands Haßberge ging kurz vor Mitternacht der Notruf ein. Der Rettungsdienst bereitete sich auf einen Schlaganfall vor. Als das Team wenig später am Einsatzort eintraf, fand es im Haus eine bewusstlose Frau. Als die Rettungssanitäter mit der medizinischen Versorgung der 28-Jährigen begannen, schlug plötzlich ihr routinemäßig mitgeführter CO-Warnmelder an: Der schrille Ton warnte vor einer hohen Konzentration an Kohlenmonoxid in der Luft. Die Rettungskräfte brachten die Frau, ihren 29-jährigen Mann und das Baby des Paars ins Freie und alarmierten ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.
Ehepaar mit Hubschrauber in Spezialklinik gebracht
Mit einem Spezialgerät konnten die Rettungsteams schnell eine schwere Kohlenmonoxid-Vergiftung bei der Familie feststellen. Die beiden Erwachsenen schwebten in Lebensgefahr. Sie wurden mit zwei Rettungshelikoptern in Spezialkliniken mit Überdruckkammern geflogen. Mit der Gabe von hochkonzentriertem Sauerstoff in einer solchen Kammer kann die Ausleitung von Kohlenmonoxid aus dem Körper stark beschleunigt werden.
Das sieben Monate alte Baby kam per Rettungswagen auf die Kinderintensivstation des Klinikums Bamberg. Nach BRK-Angaben schwebt das Kind nicht in Lebensgefahr. Zwei weitere Bewohner des Wohnhauses blieben unverletzt.
Ursache für Kohlenmonoxid-Vergiftung: Glut im Grill
Ursache für die Kohlenmonoxid-Vergiftung war vermutlich ein Grill mit unvollständig verbrannter Holzkohle. Die Hausbewohner hatten nach ersten Erkenntnissen am Abend im Freien gegrillt und später den noch nicht vollständig erloschenen Grill in den Flur des Wohnhauses gestellt. Durch die glimmende Glut kann das Kohlenmonoxid entstanden sein, das sich in der Folge schleichend im Gebäude ausbreitete. Die Kripo Schweinfurt hat die Ermittlungen aufgenommen.
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