Der Verdacht gegen Mitarbeiter der Memminger Stadtverwaltung wiegt schwer: Vorteilsgewährung beziehungsweise Vorteilsannahme. Die Ermittlungen in dem Fall laufen laut Polizei schon seit 2022. Heute haben die Beamten zeitgleich das Rathaus in Memmingen und ein Unternehmen in Balingen, im Zollernalbkreis, durchsucht.
Vergünstigungen im Wert von mehreren hundert Euro
Mehrere städtische Bedienstete stehen im Verdacht, Vergünstigungen des Unternehmers erhalten zu haben und möglicherweise dessen Betrieb bei der städtischen Auftragsvergabe bevorzugt zu haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll der Unternehmer 2021 eine Gemeinschaftsveranstaltung bezuschusst haben, an der mehrere städtische Bedienstete teilgenommen hatten. Außerdem soll er städtischen Mitarbeitern unentgeltliche Eintrittskarten für eine Veranstaltung im Jahr 2022 zur Verfügung gestellt haben. Die Zuwendungen haben laut Polizei einen monetären Gegenwert in Höhe von mehreren hundert Euro.
Bürgermeister unterstützt die Ermittlungen
Bei den polizeilichen Maßnahmen in der Stadtverwaltung waren neben den Beamten der Kriminalpolizei auch ein Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Memmingen und der Oberbürgermeister der Stadt Memmingen, Jan Rothenbacher, anwesend. Dieser war laut Polizei frühzeitig umfassend über die Ermittlungen informiert und unterstützte sie vollumfänglich. Rothenbacher betonte sein Interesse an der lückenlosen und schnellen Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe.
Ob und in welchem Umfang das Unternehmen bei der kommunalen Auftragsvergabe tatsächlich bevorzugt wurde, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei Memmingen. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für alle Personen die Unschuldsvermutung.
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