Seit 24 Jahren wird bei Dinkelscherben ein Rückhaltebecken geplant, das die Orte Dinkelscherben, Zusmarshausen und Altenmünster im schwäbischen Landkreis Augsburg vor Hochwasser schützen soll. Gebaut wurde das Becken nie. Nun wurde die Region vom Juni-Hochwasser beispiellos überflutet. Die Bürgermeister der drei Orte sind sauer. Ihnen pflichtet der Augsburger Landrat bei.
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Allgemeinheit mit Rückhaltebecken schützen
Landrat Martin Sailer (CSU) sagte, auch an die Adresse der Staatsregierung: "Ein planfestgestelltes Hochwasser-Rückhaltebecken - wie beispielsweise das in Siefenwang - muss sofort gebaut werden können. Über Entschädigungen ist im Nachgang zu entscheiden." Es könne nicht sein, dass die Allgemeinheit aufgrund wirtschaftlicher Belange ungeschützt bleibe. Knackpunkt sind wohl die Forderungen der Landwirte, auf deren Feldern Dämme errichtet werden sollen, oder deren Flächen überschwemmt werden können.
Große Schäden im Raum Augsburg
Das Rückhaltebecken ist seit elf Jahren genehmigt, bis heute aber nicht gebaut. Nun haben die drei Gemeinden Zusmarshausen, Dinkelscherben und Altenmünster, die von der Zusam überschwemmt worden waren, mit großen Schäden zu kämpfen. Die Bürgermeister hatten sich deshalb in einem offenen Brief an den zuständigen Umweltminister Glauber (Freie Wähler) gewandt – nicht zum ersten Mal.
Regenrückhaltebecken funktioniert – hat aber 25 Jahre gedauert
Landrat Sailer verwies vor den Kreisräten auf Erfolge durch bestehende Rückhaltebecken, wie etwa das bei Holzhausen in der Nähe von Schwabmünchen. Das Becken war gerade noch rechtzeitig, vor zwei Monaten, fertiggestellt worden. Dort sei man "mit einem blauen Auge davongekommen", so Sailer. "Dies sollte uns eine Mahnung sein, dass so etwas künftig schneller geht." Denn auch Planung und Bau dieses Rückhaltebeckens hätten 25 Jahre in Anspruch genommen.
Im Video: Dinkelscherben wird seit einem Vierteljahrhundert auf ein Rückhaltebecken gewartet
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