Nach dem Lawinenabgang in Österreich, bei dem am Dienstag drei deutsche Soldaten verletzt wurden, hat sich die Bundeswehr zu dem Vorfall geäußert. Die betroffenen Männer gehören zu einer Gruppe von insgesamt 19 Gebirgsjägern eines Bataillons aus Mittenwald.
Der Presseoffizier der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall, Thomas Schmaus, sagte dem BR, das Unglück in den Stubaier Alpen sei nicht vorhersehbar gewesen. Es herrschte demnach Lawinenwarnstufe 2, also mäßige Lawinengefahr. In einer Mitteilung der Tiroler Behörden war zunächst von erheblicher Lawinengefahr die Rede, also Stufe 3.
Gelände wurde von Heeresbergführer überprüft
Die Soldaten hatten an der sogenannten Winterausbildung teilgenommen. Mit dabei war auch ein Heeresbergführer, der die Ausbildung im Gebirge leitete. Dieser habe das Gelände zuvor überprüft, betonte der Presseoffizier. Vorfälle, bei denen mehrere Soldaten verschüttet wurden, hätten sich in der Vergangenheit in dem Gebirgsjägerbataillon noch nicht ereignet, hieß es.
Bei der Ausbildung der Kompanie sollte unter anderem die Suche nach Verschütteten und der Bau von Schneeunterkünften geübt werden. Die Lawine war rund 30 Meter breit und zehn Meter lang. Sie hatte sich auf einer Höhe von 3.150 Metern gelöst.
Sechs Soldaten von Lawine erfasst
Insgesamt waren sechs Soldaten im Bereich der Wildspitze von dem Schneebrett erfasst worden, drei wurden verschüttet. Da alle Gebirgsjäger mit Suchgeräten und Schaufeln für die Übung ausgerüstet waren, konnte - bis die Bergrettung zur Unterstützung eintraf - sofort mit der Suche nach den Verschütteten und ihrer Rettung begonnen werden. Zwei Soldaten erlitten eine Unterkühlung, einer eine Prellung des Brustkorbes.
Lebensgefahr besteht aber laut Tiroler Polizei keine. Bergrettung sowie mehrere Hubschrauber waren im Einsatz, um die Kameraden sicher ins Tal zu bringen.
Untersuchung zum Unglück läuft
Noch laufen die polizeilichen Untersuchungen zum Hergang des Unfalls. Disziplinare Ermittlungen durch die Bundeswehr werden erst vorgenommen, wenn der Verdacht eines Verstoßes gegen die Dienstpflichten vorliege, so die Pressestelle der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall. Bisher sind dazu noch keine Aussagen möglich, da die Untersuchungen zum Unglück noch laufen.
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