Windräder in einem Wald (Symbolbild)
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LBV kritisiert geplanten Windkraftausbau im Thurn und Taxis-Wald

LBV kritisiert geplanten Windkraftausbau im Thurn und Taxis-Wald

Östlich von Regensburg könnten in Wäldern entlang der Donau bis zu 55 Windkraftanlagen auf einer Fläche von bis zu 3.000 Hektar entstehen - zu viel, sagt der Landesbund für Vogelschutz. Die Naturschützer befürchten Schäden für die Natur.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz.

Der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) kritisiert die Idee eines möglichen Baus von bis zu 55 Windkraftanlagen in den Wäldern östlich von Regensburg. Es handele sich um ein "unzerschnittenes Gebiet", welches es so im dichtbesiedelten Bayern nur noch selten gebe und das erhalten werden müsse. "Die Wälder sind Heimat seltener Tierarten, zum Beispiel des Rotmilans, des Uhus, des Schwarzstorchs und des Baumfalken", sagt Christoph Bauer, Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz. Außerdem ist das Donautal laut dem LBV eine wichtige Route für Zugvögel, die entlang des Bayerischen Waldes Richtung Osten flögen.

LBV: Rote Linie wird überschritten

Die Wälder gehören zum Haus Thurn und Taxis. Auf etwa 30 Quadratkilometern des insgesamt 150 Quadratkilometer großen Gebiets plant es die Errichtung der Windkraftanlagen. Die Flächen liegen in den gemeindefreien Gebieten Forstmühler Forst und Kreuther Forst sowie in den Gebieten der Gemeinden Tegernheim, Wiesent, Wörth an der Donau und Wiesenfelden im Landkreis Straubing-Bogen. Neben natur- und artenschutzrechtlichen Belangen könnte auch der Denkmalschutz eine Rolle spielen, denn in der Nähe steht auch die Walhalla. Das Haus Thurn und Taxis gilt als größter privater Waldbesitzer in Deutschland.

Bauer spricht von einer "Vorbelastung" im Falle des Baus der Windkraftanlagen, die noch andere bauliche Vorhaben in diesem Bereich nach sich ziehen könnten. Neben Rodungsarbeiten zur Errichtung und zur Revision von Windkraftanlagen müssten Forstwege ausgebaut und ertüchtigt werden.

Grundsätzlich unterstützt der LBV den Ausbau der Windenergie

Gleichzeitig betont der LBV die Bedeutung des Ausbaus der Windenergie. Der LBV unterstützt nach eigenen Angaben den ökologisch, ökonomisch und sozial verträglichen Ausbau von Windkraft in Bayern. Bedrohte Vogelarten dürften aber nicht gefährdet werden. In anderen Gebieten im Großraum Regensburg und in der Oberpfalz, in denen Windkraftanlagen angedacht sind, sieht der Verband nach eigenen Angaben weniger Konflikte mit dem Natur- und Artenschutz

Zum Video: Windräder im Allgäu - Eine Landschaft verändert sich

Johann Hartmann, direkter Anwohner des Windparks von Ollarzried, ist über den Bau der Windräder nicht informiert worden.
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Unter unserem Himmel | 2012

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