Die barocke Ballspielanlage in Himmelkron (Lkr. Kulmbach) feiert am Wochenende ihre Wiedererrichtung vor 40 Jahren. Von Freitag bis Sonntag wird auch das historische Mail-Spiel wieder gezeigt, erklärt Inge Tischer vom Förderkreis der Baille-Maille-Allee (externer Link).
Vor 40 Jahren: Lindenallee in Himmelkron wieder angepflanzt
1984 fasste sie zusammen mit anderen Himmelkroner Bürgerinnen und Bürgern den Entschluss, die im Jahr 1792 abgeholzte Anlage wieder aufzubauen. Dafür wurden am historischen Ort, nahe des Weißen Mains, 600 Linden in vier Reihen gepflanzt. Mittlerweile bilden die Bäume einen schattigen Laubengang auf einer Länge von 900 Metern. Zwischen den Bäumen wurden seit 2004 auch Kunstobjekte aufgestellt. Die Himmelkroner Kunstmeile feiert nun ebenfalls 20-jähriges Jubiläum.
Das Wochenende beginnt mit einem kostenlosen Konzert der Jazzband der Kulmbacher Musikschule. Am Samstag wird den ganzen Tag auf der Baille-Maille-Allee gespielt. Am Sonntag werden neu aufgestellte Kunstwerke enthüllt. Darunter auch eine Art Mobile aus Altholz, das die Kinder der Himmelkroner Grundschule gebaut haben.
Vorläufer von Crockett: Das höfische Mail-Spiel
Das Baille-Maille, verkürzt auch Mail-Spiel, wurde im Jahr 1662 erstmals von den Markgrafen von Bayreuth/Kulmbach und ihrem Hofstaat in Himmelkron gespielt. Dazu wird, ähnlich wie beim Crockett, eine Holzkugel mit einem Schläger über die Anlage und durch Tore getrieben. Solche Spielbahnen waren in der Barockzeit weit verbreitet, die Londoner Pall Mall war ebenfalls so eine Anlage.
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