Sie kommen aus Israel, China, Japan und sogar der Weltmeister aus Finnland ist am Start. Beim Weltcup im Modell-Kunstflug kommen die Besten der Szene in Mangolding bei Regensburg zusammen. Die meisten kenne er nur aus den Modellflug-Magazinen, sagt der Vereinigung für Modellflugsport Regensburg, Ingo Kalke. "Stars zum Anfassen in unserer Branche."
Heimwettkampf für den Deutschen Meister
Einer der Besten hat dabei ein Heimspiel: Christian Niklaß war schon mehrfach Deutscher Meister und bei den letzten Weltmeisterschaften in Australien in der Klasse "F3A" in den Top Ten. Er will bei seinem Heim-Weltcup am Wochenende auf jeden Fall aufs Podest.
Im Wettkampf müssen die Modellpiloten mit ihren Fliegern vorgegebene Figuren fliegen. "Halber Quadratlooping", "Komet von oben" oder "Messerlooping" heißen die Manöver. Damit diese möglichst sauber ausgeführt werden und die Punktrichter im Wettkampf wenig abziehen, muss Christian Niklaß mit den kleinen Steuerknüppeln an seiner Fernsteuerung ganz exakt manövrieren, Millimeterarbeit, gerade bei schlechtem Wetter. "Präzision ist bei uns das A und O. Es gibt halt diverse Kriterien, die die Punktrichter bewerten beim Wettbewerb. Da muss man ganz genau am Knüppel arbeiten, damit man die letzte Präzision herausholt", sagt der 31-Jährige beim Training.
Viel Aufwand für das Hobby
Niklaß' Ziel: Mindestens den dritten Platz will er bei seinem Heimwettkampf machen. Schon als kleines Kind stand er mit seinem Vater und Großvater auf dem Mangoldinger Modellflugplatz. Ein Kindheitstraum. Doch der Aufwand auf seinem Niveau ist enorm. Tägliches Training, teure Reisen zu den Wettkämpfen und viel technisches Feintuning. Viel Aufwand, der ihn aber alles andere als stört. Er sei auf dem Flugplatz aufgewachsen. "Für mich gibt es nichts Größeres, als das so zu betreiben, wie ich das jetzt betreibe", sagt Christian Niklaß. Bei guten Platzierungen bei internationalen Wettkämpfen oder der Deutschen Meisterschaft zahle sich das jahrelange Training dann aus.
Bauen und dann Fliegen
Im Regensburger Verein werden aber nicht nur High-Tech-Modelle, wie sie Niklaß fliegt, genutzt. Auch historische Modelle, Nachbauten von echten Flugzeugen oder Segelflugzeuge heben hier regelmäßig ab. Ein Mitglied fliegt sogar einen Jet mit richtiger Turbine, der beim Tiefflugmanöver nur wenige Zentimeter über den Boden fetzt.
Für viele sei aber das Bauen der Modelle fast wichtiger als das Fliegen, sagt Vorstand Kalke. Umso schlimmer sei es, wenn dann doch mal ein Modell abstürzt, in das man hundert oder mehr Stunden Arbeit gesteckt habe. Das sei fast jedem schon mal passiert, sagt Kalke. "Da ist man ein paar Tage niedergeschlagen. Dann schaut man nach vorn. Und fängt noch einmal neu an. Aber aufhören tut keiner."
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