Die Omas gegen Rechts demonstrieren in der Nürnberger Innenstadt gegen eine rechtsextreme Kundgebung
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Mahnwache der Omas gegen Rechts in Nürnberg

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"Mach Dein Kreuz ohne Haken!": Aktionstag der Omas gegen Rechts

"Mach Dein Kreuz ohne Haken!": Aktionstag der Omas gegen Rechts

Die Omas gegen Rechts wollen vor der Bundestagswahl mit einem Aktionstag "ein Zeichen setzen". In Nürnberg findet heute ein "Tag der Demokratie" mit viel Kultur statt. Auch in anderen bayerischen Städten gehen die "Omas" auf die Straße.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

"Alerta, alerta, die Omas sind härter", ruft Gabi Heller ins Mikrofon, eine Abwandlung des italienischen antifaschistischen Schlachtrufs "Alerta, alerta antifascista". Jeden Montagabend halten Heller, eine der Gründerinnen der Nürnberger Omas gegen Rechts, und ihre Mitstreiterinnen in der Nürnberger Innenstadt eine Mahnwache ab. Nur wenige Meter entfernt findet ebenfalls jeden Montagabend eine rechtsextreme Kundgebung statt. Am Anfang standen die "Omas" dort allein, inzwischen kommen mehrere hundert Menschen, auch viele junge, zu den wöchentlichen Mahnwachen.

Die Jugend nicht allein lassen

Gabi Heller, 58 Jahre alt, Unternehmensberaterin und Oma von vier Enkeln, sagt, sie finde es "feige und unfair", den Kampf gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft nur der Jugend zu überlassen. Ihre Mitstreiterin Stefanie Dürr, 67 Jahre alt, pensionierte Lehrerin und "noch keine Enkel", pflichtet ihr bei. Eine Oma sei jemand, der sich kümmere, sagt Dürr. "Wir versuchen, uns um diese Kinder- und Enkelgeneration zu kümmern und sie nicht allein zu lassen", sagt Dürr.

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Gabi Heller (links) und Stefanie Dürr (rechts) von den Nürnberger Omas gegen Rechts

Zeichen setzen vor der Bundestagswahl

Am Samstag, den 8. Februar, findet der erste bundesweite Aktionstag der Omas gegen Rechts statt. Es gehe darum, vor der Bundestagswahl in gut zwei Wochen ein Zeichen zu setzen, sagt Gabi Heller. "Wir wollen die Menschen auffordern, mach' Dein Kreuz, aber ohne Haken!", so Heller weiter. In Nürnberg haben die "Omas" einen Kulturtag organisiert, mit Musik, Lesungen, Poetry-Slam und einem Trommel-Workshop.

Aktionen in vielen bayerischen Städten

Auch viele andere "Oma"-Gruppen in Bayern haben für den Samstag Veranstaltungen auf die Beine gestellt: In München findet eine Kundgebung satt. In Rosenheim wollen die Omas gegen Rechts eine "Mauer aus demokratischen Werten" bauen. In Kitzingen laden die "Omas" zu einem Lichterspaziergang ein. Und in Bamberg soll zusammen mit anderen Organisationen eine Menschenkette entstehen.

Der Begriff "Oma" als Marke

Die Omas gegen Rechts sind 2018 zuerst in Österreich entstanden. Die Nürnberger Gruppe gründete sich im Jahr 2022. Sie hat inzwischen nach eigenen Angaben etwa 70 Mitglieder, darunter fünf Männer. Der Begriff "Oma" sei eine Marke, sagt Gründungsmitglied Gabi Heller. Man müsse keine Oma und auch keine Frau sein, um mitzumachen. Dass bei den Omas gegen Rechts aber trotzdem vor allem Frauen organisiert sind, hält Stefanie Dürr für keinen Zufall. Die Programme von rechten und rechtsextremen Parteien propagierten oft ein rückwärtsgewandtes Frauenbild aus dem 19. Jahrhundert und wendeten sich gegen die Errungenschaften der Frauenbewegung, so Dürr.

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