Als er 2016 in Yad Vashem war, schrieb der damalige Finanzminister Markus Söder ins Buch der Gedenkstätte: "Wir müssen Antisemitismus bekämpfen. Wir wollen Freunde sein!"
Söder: Israels Sicherheit "bayerische Staatsräson"
Nun will der Ministerpräsident diese Freundschaft unter Beweis stellen. Seine Reise nach Israel sei "ein klares Bekenntnis zum Staate Israel", sagt Söder dem BR. Und es gehe um "Solidarität mit Jüdinnen und Juden sowohl bei uns wie in Israel".
Dies zu zeigen, sei ihm ein "Herzensanliegen" und "bayerische Staatsräson". Damit greift der CSU-Chef ein Wort der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel auf: Sie und inzwischen auch ihr Nachfolger Olaf Scholz hatten die Sicherheit Israels als "deutsche Staatsräson" gewertet. Söder sieht seinerseits Bayern in Verantwortung: Seit dem Olympia-Attentat 1972 gebe es eine "besonders enge historische Verbindung zwischen Israel und Bayern".
Hohe Sicherheitsvorkehrungen
Die Details der Reise will die Staatskanzlei aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlichen. Nur soviel: Söder wird hochrangige Politiker treffen und einen Kibbuz besuchen, der am 7. Oktober von der Hamas überfallen wurde.
Geplant ist dort laut dem Ministerpräsidenten ein Gespräch "mit Opfern und Angehörigen".
Spende für traumatisierte Kinder
Anschließend reist Söder mit seiner Delegation weiter nach Jerusalem. Dort besucht er die staatliche Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Ein neues Abkommen soll die Zusammenarbeit ausweiten und vertiefen. Bisher beinhaltet sie zum Beispiel Lehrerfortbildungen. Auch konkrete Hilfe kündigt Söder an: Er werde eine Spende mitbringen für traumatisierte Kinder und Jugendliche.
Im Nahen Osten war Söder schon öfter. 2009, als Umweltminister, informierte er sich über Probleme der Wasserversorgung. 2016 traf er als bayerischer Finanzminister auf dessen Wunsch den Friedensnobelpreisträger und früheren Staatspräsidenten Shimon Peres. Danach sprach der CSU-Politiker von einer "Lehrstunde in internationaler Politik und der des Nahen Ostens".
Diesmal bereist Söder ein Kriegsgebiet. Er hatte vorher anfragen lassen, ob der Besuch aus Bayern überhaupt gewünscht sei: "Die israelische Regierung freut sich sehr darauf, in dieser schweren Zeit Beistand zu bekommen."
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