Durch die starken Schneefälle am Wochenende waren auf den Zufahrtsstraßen zur Triftsperre in Passau rund 30 Bäume umgestürzt – ein Hineinfahren oder Herauskommen aus dem Wald, in dem der Gasthof "Zur Triftsperre" liegt, unmöglich. Etwa 20 Gäste saßen seit Samstag dort fest. Die PNP hatte zuerst berichtet. Am Montagmittag dann die Erleichterung: Eine Zufahrtsstraße ist wieder befahrbar.
Spezialgerät im Einsatz
Passaus Stadtbrandrat Andreas Dittlmann sagte dem BR, seit Sonntagnachmittag schon sei an der Straße schweres Gerät im Einsatz gewesen: Harvester, Traktoren mit Greifern und Holzrückewagen arbeiteten an der Freiräumung der Strecke. Da die Straße aber zu vereist war für einen Schneepflug, musste ein Unimog beim Räumen aushelfen. Feuerwehr, THW, der Bauhof und eine Spezialfirma waren im Einsatz.
Verpflegung, Heizung und Internet vorhanden
Da eine geplante Weihnachtsfeier mit 120 Gästen nicht stattfinden konnte, war die Verpflegung der Eingeschlossenen durchwegs gesichert. Der Wirt und Betreiber der Triftsperre, Claus Ortmeier, sagte dem BR: "Wir haben unseren Gästen gesagt, sie sollen es als zusätzlichen Urlaubstag sehen." Essen sei genug da, der Bier- und Weinkeller seit Freitag gefüllt, die Zimmer warm und auch das Internet habe weiter funktioniert. Damit habe er die Gäste beruhigen können und es blieb ihnen nichts anderes übrig als abzuwarten.
Montagmittag war dann die erste Zufahrtsstraße geräumt und die Gäste können nun nach und nach abreisen. Eine zweite Straße soll laut einem Sprecher der Stadt Passau am Nachmittag wieder befahrbar werden.
Gäste waren verunsichert
Als am Samstag bekannt geworden war, dass durch den Schneebruch kein Wegkommen mehr mit dem Auto sei, hätten die Gäste etwas verunsichert reagiert, erzählte Wirt Ortmeier dem BR. Die Touristen - darunter Deutsche, Österreicher, Ungarn und Rumänen - wollten eigentlich nur maximal zwei Nächte in der Triftsperre bleiben und wurden von dem starken Schneefall überrascht.
"Wir liegen mitten im Wald. Da ist vorprogrammiert, dass da mal was umstürzt", so Ortmeier. Auch Einheimische berichteten dem BR, dass die Straße zur Triftsperre öfter schon blockiert war. Dass es jedoch zwei Tage dauert, die Bäume zu beseitigen, sei eher ungewöhnlich.
Verlängertes Wochenende für die Touristen – ungewollt
Während der Zeit hätten sich die Gäste auch zusammengetan: Manche seien hinausgegangen, hätten die Natur erkundet, denn ein Weg am Fluss sei begehbar gewesen. Nach zwei Nächten - abgetrennt von der Außenwelt - können alle 20 Gäste heute noch ihre Heimreise antreten.
Im Video: Massiver Schneefall behinderte den Weg zur Triftsperre
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