Aus dem "Trostpflaster“ ist eine Tradition geworden: Auch in diesem Jahr organisieren die Münchner Innenstadtwirte eine WirtshausWiesn – von 16. September bis 3. Oktober. Die Aktion war während der Corona-Pandemie initiiert worden, um auch ohne Oktoberfest für Wiesn-Flair in der Stadt zu sorgen. Weil das Konzept gut angekommen war, wird es nun als Ergänzung zum Oktoberfest beibehalten.
Was in der Stadt geplant ist
"Ganz München ist Wiesn“ lautet das Motto. Rund 40 Gasthäuser und Lokale machen mit – erstmals nicht mehr nur in der Altstadt, sondern auch darüber hinaus. Sieben der 15 "großen“ Wiesn-Wirte beteiligen sich ebenfalls weiter mit ihren jeweiligen Innenstadtlokalen. Überall ist entsprechend dekoriert, etwa mit frischem Hopfen. Das Personal trägt Tracht und die Kundschaft idealerweise auch.
Tipp für Tisch-Reservierungen
Es gibt Wirtshausmusik, Hendl und Haxn, Ochs am Spieß, Steckerlfisch und Lebkuchenherzl. Auch ungewöhnliche Schmankerl wie ein "WirtshausWiesn-Cordon bleu", gefüllt mit Obatzdm und Speck, sowie eine spezielle Pizza-Kreation stehen auf der Speisekarte. Möglicherweise bekomme man in den Lokalen auch eher einen Tisch als auf der Theresienwiese, gibt Innenstadtwirte-Vorsitzender Gregor Lemke zu bedenken.
Die Maß kostet zwischen elf und zwölf Euro
Zudem seien die Preise etwas moderater, es gelten "ganz normale Wirtshaus-Preise". Die Maß Wiesnbier kostet bei der WirtshausWiesn im Schnitt zwischen elf und zwölf Euro. Trinken kann man das Bier auch aus einem speziellen 0,5-Liter-Steinkrug – eine Art Miniaturausgabe eines Wiesn-Maßkrugs, die extra für die Aktion hergestellt wird.
Zurück zu den Wurzeln
Die Organisatoren sehen die WirtshausWiesn auch als Rückkehr zu den Wurzeln: Auch beim allerersten Oktoberfest 1810 wurde schon in der Stadt gefeiert. Anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig von Bayern mit Therese von Sachsen-Hildburghausen gab es fünf Tage lang Speis und Trank für das Volk in den Wirtshäusern. Auf der Theresienwiese fanden dagegen Pferderennen statt.
Ergänzung zum Oktoberfest
Auch später sei zur Wiesnzeit in der Stadt selbst immer gefeiert worden, betont Wiesnwirte-Sprecher und Altstadt-Gastronom Peter Inselkammer. Mit der WirtshausWiesn habe man dem einfach ein "Makeup“ und "Struktur“ gegeben. Als Ergänzung zum eigentlichen Oktoberfest funktioniere das "hervorragend“.
Aus Tradition wird Brauchtum
"Das tut auch der Marke München gut“, ist Inselkammer überzeugt. Wenn die WirtshausWiesn dann im kommenden Jahr zum fünften Mal stattfindet, dann werde aus der Tradition eigentlich "schon fast Brauchtum“, merkt er augenzwinkernd an.
- Zum Artikel: Oktoberfest: Stadt München will Trinkwasser spendieren
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