Das Nägelsee-Schulzentrum in Lohr möchte einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten und macht sich auf den Weg zur offiziell zertifizierten "Klimaschule Bayern". Als Signal zum Aufbruch sollten diesen Donnerstag möglichst viele Schüler und Lehrer zum "Klimatag" des Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasiums radeln. 800 Schüler und Lehrer sind letztlich mit dem Rad gekommen. Das sind wesentlich mehr Teilnehmer als vorher gedacht, meint der Schulleiter Bernd Rottenbacher.
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Kultusministerin Stolz: "Echter Vorbildcharakter für ganz Bayern"
Im Pausenhof angekommen hat die Schulgemeinschaft die Bewerbung für den Titel "bayerische Klimaschule" verkündet. Alle schulischen Gremien haben der Bewerbung zugestimmt. Im Anschluss fand ein gesundes Picknick statt. Mit dabei war auch Kultusstaatssekretärin Anna Stolz (Freie Wähler), die im Bestreben der Lohrer Schüler und Lehrer "echten Vorbildcharakter für ganz Bayern" sieht.
Hohe Hürden auf dem Weg zur Klimaschule
Ins Leben gerufen wurde das Projekt "Klimaschule Bayern" im Frühjahr, gemeinsam von Kultus- und Umweltministerium. Der Weg zu diesem Gütesiegel sei ambitioniert, so Gymnasiumleiter Bernd Rottenbacher gegenüber BR24. Denn um die begehrte Zertifizierung als Klimaschule zu erhalten, muss die Schulgemeinschaft auf Grundlage des schulspezifischen CO²-Fußabdrucks einen individuellen Klimaschutzplan erstellen.
Dafür haben sie seit dem Frühjahr großen Aufwand betrieben und entsprechende Daten gesammelt – angefangen von den Fahrten auf dem Schulweg über den Verbrauch von Strom, Papier und Wasser bis hin zum Pausenverkauf.
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Zur Klimaschule in zehn Schritten
Zusätzlich müssen die Schüler mit ihren Lehrkräften Projekte aus mindestens zwei von acht möglichen Handlungsfeldern durchführen, wie etwa Abfall, Einkauf, Ernährung, Kommunikation und Vernetzung, Kompensation, Mobilität, Strom, oder Wärme.
Insgesamt umfasst der Weg zur Klimaschule zehn Schritte. Auf der abschließenden Etappe zertifiziert eine Jury aus Umwelt- und Kultusministerium die Schule schließlich als Klimaschule. Das Lohrer Gymnasium hofft, dass das bis nächstes Jahr gelingt. Das Fernziel der Lohrer Schulgemeinschaft: eines Tages klimaneutral zu werden. Weil CO²-Herunterfahren kaum machbar ist, müsse jedoch ausgeglichen werden – etwa durch Aufforstung oder Renaturierungsmaßnahmen.
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