Die Angeklagten mit ihren Verteidigern im Gerichtssaal, im Hintergrund Justizbeamte.
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Mordprozess Alexandra R: Wie glaubwürdig ist der Lebensgefährte?

Mordprozess Alexandra R: Wie glaubwürdig ist der Lebensgefährte?

Im Mordprozess um die verschwundene Alexandra R. aus Nürnberg lässt der Lebensgefährte der verschwundenen Frau im Prozess kein gutes Haar am Angeklagten, Dejan B. Dessen Verteidigung schlägt zurück - und bringt den Lebenspartner ins Straucheln.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

"Wie viele Sexualpartnerinnen hatten Sie im Jahr 2022?" Diese Frage des Verteidigers lässt den Lebensgefährten der verschwundenen Alexandra R. zusammenzucken. Bei seiner Vernehmung am Vormittag hatte der Mann selbst zunächst kein gutes Haar am Angeklagten Dejan B. gelassen, dem Ex-Freund des mutmaßlichen Opfers.

Nun schlägt B.s Verteidigung zurück und will die Glaubwürdigkeit des Zeugen, also des Lebensgefährten, erschüttern. Der Anwalt von Dejan B. will in der Handyauswertung des Zeugen ungefähr 20 Kontakte zu Prostituierten gefunden haben.

Außerdem wirft er dem Zeugen vor, er habe seinen Mandanten von einem Privatdetektiv ausspionieren lassen. Dass er einen solchen Privatermittler engagiert habe, um seine verschwundene Freundin zu finden, bestätigt der Zeuge. Als dieser aber einen Hinweis geliefert habe, wonach Alexandra R. in Osteuropa in Begleitung zweier Männer gesehen worden sei, habe er das nicht geglaubt und auch die Polizei nicht darüber informiert, so der Vorwurf.

Was wusste Alexandra R.?

"Belastungseifer" heißt das in der Sprache der Justiz - und davon hat der Zeuge einiges an den Tag gelegt. Immer wieder schweift er von den Fragen ab und versucht sich im besten Licht zu präsentieren. Dejan B. dagegen sei von vorne bis hinten schlecht für Alexandra gewesen, ein äußerst gewiefter und eloquenter Manipulator.

Doch nun gerät der neue Freund des mutmaßlichen Opfers selbst in die Defensive. Zuvor war bekannt geworden, dass nicht nur Alexandra R. ein Kind von ihm erwartete, sondern auch eine andere Frau. Wie viel Glauben kann man einem Mann schenken, der Alexandra R. als seine "Traumfrau" bezeichnet haben soll, dann aber wieder ein Doppelleben zu führen schien? Und was wusste Alexandra R. von der anderen Frau?

"Sonst komme ich in Teufels Küche"

Und wie verwertbar sind die Aussagen des Zeugen? Diese Frage muss sich auch das Gericht stellen. Zumal der Lebensgefährte freimütig berichtet, am Telefon auch viele Unwahrheiten erzählt zu haben, weil er glaubte, von der Polizei abgehört zu werden. So habe er mehrfach zum Besten gegeben, er sei ein Massenmörder und Kannibale. Das alles habe er getan, weil er unzufrieden mit der Ermittlungsarbeit der Polizei gewesen sei.

Tatsächlich wurde sein Handy zeitweise überwacht. In den Protokollen der Polizei findet sich zudem der Satz: "Nicht am Telefon, sonst komme ich in Teufels Küche." Zwar bleibt der Zusammenhang unklar, aber die Frage, was man dem Zeugen glauben soll, erscheint nicht unangebracht.

Dutzende Verhandlungstermine bis Ende Juli

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth geht davon aus, dass Alexandra R. von ihrem früheren Lebensgefährten und dessen Geschäftspartner ermordet wurde. Die beiden Männer sollen die zum damaligen Zeitpunkt hochschwangere Frau entführt und anschließend getötet haben. Der Vorwurf: Geiselnahme und Mord in Tateinheit mit gemeinschaftlichem Schwangerschaftsabbruch in einem besonders schweren Fall. Sie habe Dejan B. den Geldhahn zudrehen und sich von ihm trennen wollen. Daraufhin hätten sich die beiden Angeklagten dazu entschlossen, sie zu töten und ihr Verschwinden zu verschleiern.

Das Gericht hat Dutzende Verhandlungstermine anberaumt. Das Urteil soll Ende Juli verkündet werden. Von Alexandra R. oder ihrer Leiche fehlt nach wie vor jede Spur. Die Aufklärung ist mühsam. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.

Im Video: Spurensuche im Mord-Prozess ohne Leiche

Alexandra R. auf einem Bild
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Im Dezember 2022 verschwindet die hochschwangere Alexandra R. aus Nürnberg spurlos. Zwei Männer sind nun wegen Mordes angeklagt-

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