Zuletzt wurde der Fasching in München ohne Beschränkungen 2020 gefeiert, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie. Nun, drei Jahre später, zieht das närrische Treiben wieder dicht an dicht durch die Straßen der Landeshauptstadt. In einigen Orten in Oberbayern haben die bunten Umzüge bereits stattgefunden, in anderen Gemeinden steht der Höhepunkt der fünften Jahreszeit noch aus. In München könnten die Überbleibsel des Faschings in diesem Jahr sogar ungeplant länger das Stadtbild prägen.
Marktweiber haben zehn Tänze einstudiert
In München haben um 11 Uhr erstmals wieder die Marktweiber am Viktualienmarkt getanzt. Die Standlfrauen haben dafür zehn neue Tänze einstudiert. Marktweiber-Chefin Christl Lang: "Allein der Reiz, wenn du auf der Bühne stehst und die vielen Leute siehst - das ist einfach der pure Wahnsinn." Die Tradition ist mehr als hundert Jahre alt. Schon damals tanzten die Marktfrauen vor ihren Standl ins Faschingsende. In Schwaben hingegen hat der Ursprung der Faschingstraditionen viel mit der Religion zu tun.
Höhepunkt am Faschingsdienstag
In diesem Jahr eröffnet am Faschingsdienstag um 9.30 Uhr die Faschingsgesellschaft Narrhalla das Programm in der bayerischen Landeshauptstadt. Nach dem Tanz der Marktweiber wird den ganzen Faschingsdienstag über zwischen den "Standl" am Viktualienmarkt weitergefeiert. Der traditionelle Höhepunkt des Faschings in München geht auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Die Damen von Obst-, Gemüse-, Käse- oder Brotzeitstandl sorgen mit Tanzeinlagen zu bekannten Hits für gute Laune. Zudem feiern die Münchner in der Altstadt weiterhin unter dem Motto "München narrisch". Am Dienstag ist Endspurt der dreitägigen Fete, bei der nicht jedes Accessoire am Kostüm erlaubt ist.
Straßenreinigung streikt am Faschingsdienstag und Aschermittwoch
Nach dem Treiben werden in München wohl große Teile des Unrats, Konfetti und der Kamellen auf den Straßen liegen bleiben. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Straßenreinigung just am Faschingsdienstag und Aschermittwoch zum Warnstreik aufgerufen. Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst gehen am Mittwoch und Donnerstag weiter.
Mit dem Streik zum Faschingshöhepunkt solle sichtbar werden, was es bedeuten würde, wenn es die Straßenreinigung nicht gäbe, erläuterte Verdi. Die Mitarbeiter seien in den untersten Einkommensgruppen und verdienten entsprechend wenig. Ihre Arbeit werde im Alltag aber kaum wahrgenommen.
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