"Mama, bete für mich. Er wird mir Schlimmes antun." Immer wieder versagt der 66-Jährigen die Stimme, Tränen laufen über ihr Gesicht. Von dem angeklagten Dejan B. zeichnet sie am Donnerstag vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth kein gutes Bild.
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Mutter erzählt von den Ängsten ihrer Tochter
Er habe ihre Tochter nicht geliebt, sondern sie nur ausgenutzt, so die aus Rumänien angereiste Zeugin. Daher habe sich Alexandra in ein Frauenhaus geflüchtet, weil sie Angst vor dem "Psychopathen" gehabt habe. Konkret habe ihre Tochter befürchtet, dass Dejan ihre Pflegetochter entführt, um von ihr Geld zu erpressen, sagte die Mutter.
Leiche der verschwundenen Alexandra bis heute nicht gefunden
Dejan B. habe ihre Tochter übers Ohr gehauen. Der ehemalige Lebensgefährte von Alexandra R. und sein Geschäftspartner müssen sich seit Anfang April wegen Mordes vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Dejan B. und Ugur T. sollen die 39 Jahre alte Frau mit dem Auto zunächst entführt und anschließend ermordet haben. Die Leiche der Frau wurde nie gefunden.
Ex-Lebensgefährte unter Verdacht
Nach der Trennung von Dejan B. habe Alexandra Bastian R. kennengelernt und sei von ihm schwanger geworden. Sie habe sich sehr auf ihr erstes eigenes Kind gefreut, so die Mutter. Mit ihrem neuen Lebensgefährten habe sie ein Haus beziehen wollen, habe ihr Alexandra gesagt.
Von psychischen Problemen oder der Absicht unterzutauchen habe sie nichts mitbekommen, so die Mutter. Als sie vom Verschwinden ihrer Tochter erfahren habe, hätte sie sofort Dejan B. im Verdacht gehabt, darin verwickelt zu sein.
Der Prozess wird fortgesetzt. Ein Urteil will das Landgericht Nürnberg-Fürth voraussichtlich im Juli verkünden.
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