Zu der Flucht eines Häftlings der JVA-Gablingen vor zehn Tagen gibt es neue Zeugenaussagen. Wie das bayerische Justizministerium auf BR-Nachfrage bestätigt hat, könnte die Flucht des 47-Jährigen anders abgelaufen sein als zunächst vom zuständigen JVA-Bediensteten geschildert. Ein Disziplinarverfahren gegen den Aufsichtspflichtigen laufe.
Gefängnis-Mitarbeiter in der Kritik
Nach den Zeugenaussagen sei nicht eine kurze Unaufmerksamkeit der Grund, warum der Häftling vergangene Woche entkommen konnte. Vielmehr habe der zuständige Mitarbeiter den Gefangenen nicht ausreichend überwacht. Das Verfahren übernimmt laut Ministerium voraussichtlich die Generalstaatsanwaltschaft München. Aktuell gebe es keine Hinweise darauf, dass der Häftling Hilfe eines Komplizen hatte oder die Flucht aus dem Krankenhaus geplant gewesen war.
Häftling flüchtet nach Behandlung im Krankenhaus
Anfang vergangener Woche war ein Häftling der JVA-Gablingen, der zu einer Untersuchung im Augsburger Bezirkskrankenhaus gewesen war, von dort entwischt. Erst nach zwei Tagen und einer umfangreichen Fahndung fing ihn die Polizei in einer Wohnung wieder ein. Zum Fluchtzeitpunkt trug der Mann den Angaben zufolge Handschellen. Damals befand er sich seit fünf Tagen in Haft, wegen Diebstahls- und Betrugsverdacht. Seit dem Vorfall wird wieder intensiv über Sicherheitsmaßnahmen und die Bewachung von Häftlingen diskutiert. Im vergangenen Jahr gab es ähnliche Fälle in Regensburg und in Kaisheim.
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