Hochwasser in Dinkelscherben.
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Hochwasser in Dinkelscherben.

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Nach Flut-Wut: Rückhaltebecken wird bei Dinkelscherben gebaut

Nach jahrzehntelanger Planung und viel Kritik von Bürgern wird nun ein Hochwasser-Rückhaltebecken bei Dinkelscherben gebaut. Landwirte überlassen ihre Grundstücke dem Wasserwirtschaftsamt gegen eine Entschädigung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Dinkelscherben, Altenmünster, Zusmarshausen: Die drei Gemeinden liegen im Zusamtal im Landkreis Augsburg. Alle waren stark vom Juni-Hochwasser betroffen. Das soll bald nicht mehr passieren, denn nach mehr als 24 Jahren Planung wird nun bei Dinkelscherben ein Hochwasser-Rückhaltebecken für die Zusam gebaut werden: das Siefenwanger Becken.

Landwirte überlassen ihre Grundstücke gegen Entschädigungen

Laut Augsburger Landratsamt haben die Landwirte zugestimmt, ihre Grundstücke dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zu überlassen. Dafür erhalten sie eine entsprechende Entschädigung. Bis Ende September soll das notariell beglaubigt werden, teilt das Landratsamt mit. Eine mögliche Enteignung ist damit vom Tisch.

Lange Zeit waren Enteignungen im Raum gestanden, nachdem das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, das dem Umweltministerium untersteht, sich nicht mit den Landwirten vor Ort über einen Quadratmeterpreis für den Grunderwerb ihrer Flächen hatte einigen können.

Hätte es auch dieses Mal keine Einigung gegeben, dann wäre es laut Dinkelscherbens Bürgermeister Edgar Kalb (Unabhängige Wählergruppe) zu einer sogenannten Besitzeinweisung gekommen. Das bedeutet, "dass sich der Staat das Recht herausnimmt, Baumaßnahmen durchzuführen", sagt Kalb.

Bürgermeister: Rückhaltebecken hätte Juni-Hochwasser verhindert

Das Siefenwanger Becken soll die Anrainergemeinden der Zusam künftig vor Hochwasser schützen. Für das Rückhaltebecken ist ein Retentionsvolumen von 1.250.000 Kubikmetern vorgesehen. Die Bürgermeister von Zusmarshausen, Dinkelscherben und Altenmünster hatten sich nach dem schweren Hochwasser Anfang Juni für den raschen Bau des Beckens eingesetzt. Sie sind sich sicher, dass es die immensen Schäden weitgehend verhindert hätte. In den betroffenen Kommunen war der Ärger entsprechend groß.

Rückhaltebecken war schon seit mehr als 20 Jahren geplant

Seit 2013 ist das geplante Rückhaltebecken planfestgestellt. Gleich nach dem Juni-Hochwasserereignis hatten die drei Gemeindeoberhäupter daher in einem Brandbrief und auch in einer Petition an den Landtag gefordert, dass endlich etwas passieren müsse. Nach dem Willen der drei Kommunen sollte mit dem Bau nun spätestens im ersten Quartal 2025 begonnen werden, so bekräftigte es nochmals Bürgermeister Edgar Kalb aus Dinkelscherben gegenüber dem BR.

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